Frühkindliche Karies: Vorbild Mutter

Dass Kinder von ihren Eltern auch Verhaltensweisen lernen, die ihnen nicht explizit beigebracht werden, sondern die sie durch Beobachten übernehmen, ist bekannt – und bietet trotzdem immer wieder Anlass für Überlegungen, warum dieses oder jenes Kind deutlich unter frühkindlicher Karies leidet und manches andere nicht.

Einen gewichtigen Punkt hat nun ein internationales Forscherteam aus den USA und Kuwait ermittelt: Sie haben 160 Mütter und ihre Kinder daraufhin untersucht, ob ein ganz bestimmter Mund-Pilz bei Mutter und Kind vorkommt. Die Studie ging über zwei Jahre – von der Geburt der Kinder bis zu deren zweitem Geburtstag. Mit diesen Pilzen kommt man nicht auf die Welt – man bekommt sie übertragen. Die Untersuchung hat dies sehr deutlich untermauert: Hatten die Mütter starken Zahnbelag, war das Risiko der Kinder, den krankheitserregenden Pilz Candida albicans ebenfalls aufzuweisen, um achtfach höher als bei Kindern von Eltern mit sorgfältiger Mundhygiene. Fast 95 % der Mütter und deren Kinder wiesen genetisch nahezu identische Pilz-Stämme auf.

Während der genaue Weg der Übertragung nicht im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit stand (vermutet wurde Übertragung beim Füttern beispielsweise), wurde auch deutlich, dass demografische Faktoren und auch die soziale Situation der Mütter bei der Gruppe der stark Plaque-Belasteten eine Rolle spielten. Im Ergebnis bleibt trotz dieser nicht unwichtigen Nebenerkenntnisse klar, dass die Mundhygiene der Mutter eine gewichtige Rolle spielt bei der Entstehung beziehungsweise Vermeidung frühkindlicher Karies – ein Umstand, der noch mehr in die Beratung der Schwangeren, der Mütter und Väter einbezogen werden sollte.

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