Ältere Menschen: Mangelernährung und Zahnersatz

Immer wieder hilfreich ist es, wenn alltägliche Beobachtungen aufgrund wissenschaftlicher Überprüfung zu einem fundierten Erkenntnisgewinn führen, der die gesundheitliche Situation von Menschen verbessern kann. Beispielsweise war bemerkt worden, dass es einen Zusammenhang geben könnte von mangelernährten pflegebedürftigen älteren Menschen und der Art ihres Zahnersatzes. Bestätigt wurde die Vermutung nun durch eine japanische Studie. Dabei wurde belegt, dass unpassender herausnehmbarer Zahnersatz die Möglichkeiten und die Freude an ausreichender und gesunder Ernährung bei den betroffenen älteren Menschen deutlich einschränkte. Auch betrachtet wurden bei den im Schnitt 86 Jahre alten Patienten Aspekte wie Mundtrockenheit, Zungenbelag und Mundhygiene, außerdem Mundmotorik und Schluckfunktion und weitere funktionale Bereiche. Es zeigte sich, dass die Anzahl der verbliebenen natürlichen Zähne kaum eine Rolle beim Ernährungsverhalten spielte, eine sehr große dagegen der Punkt, ob der Zahnersatz gut saß und als verlässlich erlebt wurde. Wiewohl auch weitere Faktoren im Rahmen der Pflegebedürftigkeit bei Mangelernährung eine Rolle spielen werden, so die Autoren der Studie, dürfe nicht übersehen werden, dass gut und sicher sitzender Zahnersatz deutlich zur Verbesserung der Ernährungssituation beitragen könne: Wenn Kauen Unsicherheit oder Schmerz bereitet, werde das Problem in vielen Fällen durch das Schlucken von Brei umgangen.

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