Pflichttermin: Einmal im Jahr zum Zahnarzt Erwachsene sollten mindestens einmal im Jahr – Kinder sogar zweimal – zur Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt gehen. Dann können Karies oder beginnende Zahnbetterkrankungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Stellt die Zahnärztin oder der Zahnarzt ein erhöhtes Kariesrisiko fest, empfehlen Experten die Teilnahme an einem Prophylaxeprogramm, bei dem neben regelmäßigen Kontrolluntersuchungen auch eine professionelle Zahnreinigung entsprechend dem persönlichen Risiko eines Patienten festgelegt wird.
Haben Jugendliche ein erhöhtes Karies-Risiko, beispielsweise während einer kieferorthopädischen Behandlung oder weil sie häufig süße Zwischenmahlzeiten und zuckerhaltige Limonaden konsumieren, profitieren sie von einer professionellen Zahnreinigung (PZR). Das betonen Experten für präventive (vorbeugende) Zahnheilkunde in einer Fachzeitschrift. Ob und wie oft eine Zahnreinigung in der Praxis des Zahnarztes sinnvoll ist, entscheidet der Zahnarzt gemäß der individuellen Situation.
Patienten können selbst sehr viel tun, um Karies zu verhindern. Das Rezept ist einfach und enthält nur drei „Zutaten": Zwei Mal täglich Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahncreme, ein möglichst geringer Zuckerkonsum und das Kauen zuckerfreier Kaugummis nach den Mahlzeiten für zehn bis 20 Minuten. Das Zähneputzen entfernt den Biofilm, das Flourid in der Zahncreme fördert die Remineralisierung der Zähne und der Kaugummi nach dem Essen fördert den Speichelfluss und damit die Entfernung von Nahrungsresten an den Zähnen. Zahnseide und Interdentalbürstchen können Zahnbelag und Nahrungsreste zwischen den Zähnen entfernen.
Die hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren können nicht nur Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen verursachen, sondern haben auch Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel: Nach den Wechseljahren steigt das Risiko, an Knochenschwund (Osteoporose) zu erkranken. Eine Osteoporose kann auch Auswirkungen auf den Kieferknochen haben. „Gleichwohl ist eine Versorgung mit Zahnimplantaten auch bei Osteoporose-Patienten möglich", betonen Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Das belegen aktuelle Analysen brasilianischer Wissenschaftler. Wie diese in einer Fachzeitschrift berichten, ist das Risiko für einen Verlust der künstlichen Zahnwurzel bei Osteoporose-Patientinnen nicht höher als bei Frauen, die nicht unter Knochenschwund litten.
„Patienten, die an einer rheumatoiden Arthritis leiden, sollten regelmäßig Zähne und Zahnfleisch untersuchen lassen", empfehlen Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Denn offenkundig gibt es eine enge Beziehung zwischen der chronischen Gelenkentzündung und Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis): Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um chronisch entzündliche Erkrankungen. Patienten mit rheumatoider Arthritis leiden vermehrt an einer Parodontitis und umgekehrt. Inzwischen mehren sich die Hinweise, dass sich eine erfolgreiche Therapie der Parodontitis auch auf die rheumatoide Arthritis positiv auswirkt. Darum profitieren Rheumatiker von einer engmaschigen Überwachung ihrer Mundgesundheit, um Zahnverlust zu vermeiden, lautet das Fazit der Wissenschaftler.
Wer sich die schönsten Wochen des Jahres nicht mit Zahnschmerzen verderben will, sollte vor dem Urlaub einen Zahn-Check einplanen. Sollte eine Behandlung nötig sein, kann diese dann noch vor Reiseantritt abgeschlossen werden. Auf gar keinen Fall sollte man mit Zahnschmerzen in den Urlaub fahren. Dann gilt es unbedingt vorher den Zahnarzt zu konsultieren. Zwar lassen sich leichte Zahnschmerzen einige Tage mit Schmerzmitteln überbrücken, doch für einen längeren Urlaub ist dies keine Lösung – zumal nicht auszuschließen ist, dass sich die Beschwerden verschlimmern. Mitunter kann der Zahnarzt mit einer Therapie zumindest beginnen und diese nach dem Urlaub abschließen. Ebenso ist es wichtig, eine Implantation oder die operative Entfernung eines Weisheitszahnes mit den Urlaubsplänen zu synchronisieren. Zwischen Operation und Urlaubsbeginn sollte mindestens eine Woche liegen: Körperliche Anstrengungen gehören nach einem dentalen Eingriff nicht auf das Tagesprogramm.
Fruchtsäfte enthalten mehr Zucker als Obst und fördern so Karies. Darum empfehlen US-amerikanische Kinderärzte, dass Eltern ihren Kindern im ersten Lebensjahr grundsätzlich keine Fruchtsäfte geben und dem Nachwuchs stattdessen frisches Obst anbieten sollten. Der süße Geschmack von Säften könne, so die Experten, darüber hinaus auch dazu führen, dass eine Vorliebe für Süßes geprägt wird und die Kinder dann später Süßgetränken den Vorzug geben. Der Durst sollte bei kleinen Kindern mit Milch und bei größeren mit Wasser gestillt werden, empfehlen die Kinderärzte.
Bei Erwachsenen und älteren Menschen kann sich das Zahnfleisch zurück bilden, Fachleute sprechen von einer „Rezession" des Zahnfleischs. Dann liegt der Zahnhals frei, es wächst das Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen auf Hitze und Kälte und für Erkrankungen des Zahnhalteapparats. Da das Zahnfleisch auch bei Patienten mit guter Mundhygiene schrumpfen kann, haben Experten die möglichen Ursachen unter die Lupe genommen. Rauchen, Zahnfleischentzündungen und Plaque spielen eine Rolle. Doch wie steht es um die Zahnputztechnik? Das Zähneputzen alleine – ob mit Handzahnbürste oder elektrischer Zahnbürste – scheint die Zahnfleischveränderungen weder auslösen noch verschlimmern zu können, schreiben Experten in einer Fachzeitschrift. Nicht die Bürste selbst, sondern allenfalls die Art ihrer Anwendung kann das Zahnfleisch schädigen. Wichtig ist es daher, sanft und ohne starken Druck zu putzen.