Die hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren können nicht nur Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen verursachen, sondern haben auch Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel: Nach den Wechseljahren steigt das Risiko, an Knochenschwund (Osteoporose) zu erkranken. Eine Osteoporose kann auch Auswirkungen auf den Kieferknochen haben. „Gleichwohl ist eine Versorgung mit Zahnimplantaten auch bei Osteoporose-Patienten möglich", betonen Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Das belegen aktuelle Analysen brasilianischer Wissenschaftler. Wie diese in einer Fachzeitschrift berichten, ist das Risiko für einen Verlust der künstlichen Zahnwurzel bei Osteoporose-Patientinnen nicht höher als bei Frauen, die nicht unter Knochenschwund litten.
„Patienten, die an einer rheumatoiden Arthritis leiden, sollten regelmäßig Zähne und Zahnfleisch untersuchen lassen", empfehlen Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Denn offenkundig gibt es eine enge Beziehung zwischen der chronischen Gelenkentzündung und Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis): Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um chronisch entzündliche Erkrankungen. Patienten mit rheumatoider Arthritis leiden vermehrt an einer Parodontitis und umgekehrt. Inzwischen mehren sich die Hinweise, dass sich eine erfolgreiche Therapie der Parodontitis auch auf die rheumatoide Arthritis positiv auswirkt. Darum profitieren Rheumatiker von einer engmaschigen Überwachung ihrer Mundgesundheit, um Zahnverlust zu vermeiden, lautet das Fazit der Wissenschaftler.
Wer sich die schönsten Wochen des Jahres nicht mit Zahnschmerzen verderben will, sollte vor dem Urlaub einen Zahn-Check einplanen. Sollte eine Behandlung nötig sein, kann diese dann noch vor Reiseantritt abgeschlossen werden. Auf gar keinen Fall sollte man mit Zahnschmerzen in den Urlaub fahren. Dann gilt es unbedingt vorher den Zahnarzt zu konsultieren. Zwar lassen sich leichte Zahnschmerzen einige Tage mit Schmerzmitteln überbrücken, doch für einen längeren Urlaub ist dies keine Lösung – zumal nicht auszuschließen ist, dass sich die Beschwerden verschlimmern. Mitunter kann der Zahnarzt mit einer Therapie zumindest beginnen und diese nach dem Urlaub abschließen. Ebenso ist es wichtig, eine Implantation oder die operative Entfernung eines Weisheitszahnes mit den Urlaubsplänen zu synchronisieren. Zwischen Operation und Urlaubsbeginn sollte mindestens eine Woche liegen: Körperliche Anstrengungen gehören nach einem dentalen Eingriff nicht auf das Tagesprogramm.
Fruchtsäfte enthalten mehr Zucker als Obst und fördern so Karies. Darum empfehlen US-amerikanische Kinderärzte, dass Eltern ihren Kindern im ersten Lebensjahr grundsätzlich keine Fruchtsäfte geben und dem Nachwuchs stattdessen frisches Obst anbieten sollten. Der süße Geschmack von Säften könne, so die Experten, darüber hinaus auch dazu führen, dass eine Vorliebe für Süßes geprägt wird und die Kinder dann später Süßgetränken den Vorzug geben. Der Durst sollte bei kleinen Kindern mit Milch und bei größeren mit Wasser gestillt werden, empfehlen die Kinderärzte.
Bei Erwachsenen und älteren Menschen kann sich das Zahnfleisch zurück bilden, Fachleute sprechen von einer „Rezession" des Zahnfleischs. Dann liegt der Zahnhals frei, es wächst das Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen auf Hitze und Kälte und für Erkrankungen des Zahnhalteapparats. Da das Zahnfleisch auch bei Patienten mit guter Mundhygiene schrumpfen kann, haben Experten die möglichen Ursachen unter die Lupe genommen. Rauchen, Zahnfleischentzündungen und Plaque spielen eine Rolle. Doch wie steht es um die Zahnputztechnik? Das Zähneputzen alleine – ob mit Handzahnbürste oder elektrischer Zahnbürste – scheint die Zahnfleischveränderungen weder auslösen noch verschlimmern zu können, schreiben Experten in einer Fachzeitschrift. Nicht die Bürste selbst, sondern allenfalls die Art ihrer Anwendung kann das Zahnfleisch schädigen. Wichtig ist es daher, sanft und ohne starken Druck zu putzen.
Menschen mit ausgeprägter Furcht vor dem Zahnarztbesuch haben ein erhöhtes Risiko für Zahnverlust und Karies sowie eine schlechtere orale Lebensqualität. Dies belegt eine Studie britischer Zahnärztinnen und Zahnärzte. Die Wissenschaftler hatten Mundgesundheit und Befinden von Menschen mit und ohne Dental-Phobie untersucht und verglichen. Die Forscher vermuten, dass Patienten mit einer Dentalphobie regelmäßige Kontrolluntersuchungen vermeiden, bei denen Erkrankungen von Zähnen und Zahnfleisch frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Damit verknüpft ist auch der Befund, dass Phobie-Patienten sich eher für eine radikale Lösung entscheiden, etwa eine Zahnextraktion, als für eine längerfristige Therapie.
Vor 20 Jahren war noch ein Viertel der Senioren völlig zahnlos. Heute muss nur noch jeder achte in der Altersgruppe zwischen 65 und 74 Jahren eine Vollprothese tragen. Die modernen Möglichkeiten der Zahnerhaltung und vor allem die konsequente Orientierung der Zahnmedizin auf die Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch sind dafür entscheidend, betonen die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und die Bundeszahnärztekammer. Darum nehme Deutschland hier einen Spitzenplatz im internationalen Vergleich ein. Allerdings zeigt aktuelle Mundgesundheitsstudie auch, dass Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen noch nicht im gleichen Maße wie die breite Bevölkerung von der positiven Entwicklung profitieren: Das Wissen, dass regelmäßige Mundpflege und Kontrolluntersuchungen viel bewirken können, müsse weiterhin intensiv vermittelt werden, so die Experten.
Die Pflege der Zahnzwischenräume – ob mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen – gehört zu einer modernen Mundpflege dazu. Unterbleibt sie, hat dies Folgen für die Mundgesundheit. So zeigt beispielsweise die aktuelle Mundgesundheitsstudie, dass jüngere Erwachsene, welche auf die Reinigung ihrer Zahnzwischenräume verzichten, doppelt so häufig kariöse Zahnflächen haben wie jene, die auf diese Reinigung verzichten. Auch das Zahnfleisch ist deutlich gesünder, wenn die Zahnzwischenräume gepflegt werden.