Implantat-Patienten sollten ihren Plaque Index beim Zahnarzt kontrollieren lassen oder selbst kontrollieren. Denn dieser verrät, wie gut die Mundhygiene funktioniert, indem er Zahnbeläge (Biofilm) sichtbar macht. Wie israelische Wissenschaftler unlängst in einer Fachzeitschrift berichten, konnten sie bei einer Studie mit Implantatträgern zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Plaque Index und der Tiefe der Zahnfleischtaschen um die Implantate herum gibt. Wenn es den Patienten gelang aufgrund einer besseren Mundhygiene auch ihren Plaque Index zu verbessern, besserte sich auch der Zustand der Gewebe um das Implantat herum, die Zahntaschen wurden flacher. Verschlechterte sich der Plaque Index, maßen die Forscher bei den betroffenen Patienten auch tiefere Zahnfleischtaschen. Bildquelle: getty images
Für Patienten mit Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) und einem hohen Kariesrisiko gehört die Professionelle Zahnreinigung (PZR) zu den wichtigen prophylaktischen Maßnahmen. Auch für Patienten mit implantatgetragenem Zahnersatz gehört eine dem individuellen Risiko angepasste regelmäßige PZR zu den wichtigsten Maßnahmen, die Mundgesundheit zu erhalten. Darum gehört die PZR nicht zu den sogenannten Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), die in vielen Arztpraxen inzwischen angeboten werden. Dabei handelt es sich um diagnostische oder therapeutische Maßnahmen, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt werden. Demgegenüber ist die PZR inzwischen als medizinisch notwendige Ma0nahme in der Gebührenordnung für Zahnärzte enthalten und eine steigende Zahl von gesetzlichen Krankenkassen übernehmen inzwischen die Kosten teilweise oder sogar vollständig. Bildquelle: getty images
Zahnärztinnen und Zahnärzte, die nach dem Studium zusätzliche Fortbildungen im Bereich Implantologie durchlaufen haben oder gerade durchlaufen, entscheiden sich drei mal häufiger als Zahnärzte ohne eine solche Qualifikation schwer geschädigte Zähne zu erhalten. Das belegt eine Studie von Wissenschaftlern der Universität von Hong Kong. Die Forscher hatten insgesamt 90 Kolleginnen und Kollegen Patientenfälle vorgestellt, bei denen Backenzähne im Oberkiefer aufgrund von Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) geschädigt waren. Die Forscher verzeichneten auch deutliche Unterschiede, welche Methoden zur Zahnerhaltung Zahnärzte mit unterschiedlicher Qualifikation anwenden. Bildquelle: Ritzert
Nach einigen Jahren, in denen der Ausgleich des Hormonverlustes bei Frauen in der Menopause sehr kritisch diskutiert wurde, weil eine Hormonersatztherapie als Risiko für bestimmte Krebserkrankungen galt, erlebt diese nun eine Art Comeback. Es gebe möglicherweise einen Zusammenhang mit der auch im höheren Alter ausgeübten Berufstätigkeit von Frauen, die sich Missempfindungen und Ausfällen durch typische Wechseljahresbeschwerden nicht aussetzen möchten. Der Wiener Hormonforscher Dr. Dr. Johannes Huber wies in einem Interview darauf hin, dass eine richtig dosierte Hormonersatztherapie letztlich die Natur imitiere. Auch die Zahnmedizin beschäftigt sich mit diesem Thema: Wie Studien der Universität Greifswald, Fachbereich Zahnmedizin, zeigen, haben Frauen mit Hormonersatztherapie in höheren Alter deutlich mehr eigene Zähne als diejenigen Frauen, die auf eine solche Behandlung verzichteten. Vermutlich spielen die Hormone sowohl für die Gesundheit der Kieferknochen als auch für die Widerstandsfähigkeit des Weichgewebes eine nützliche Rolle. DGI-Pressesprecher Prof. Dr. Germán Gómez-Román weist darauf hin, dass auch im Fall einer implantatgetragenen Zahnersatzversorgung ein vitales Zahnbett die Erfolgsaussichten der Behandlung deutlich verbessern kann. Bildquelle: iStock/annedde