Wie einem soeben veröffentlichen Artikel in dem Fachjournal „Science Advances" zu entnehmen ist, hat ein internationales Forscherteam Zusammenhänge von Alzheimer-Demenz und einer „Infektion" im Gehirn entdeckt. Der infektionsähnliche Effekt führe dazu, dass die von den verursachenden Bakterien per Stoffwechsel ausgeschiedenen Enzyme das Absterben von Hirnzellen zur Folge haben. Auch um welche Bakterien es sich handelt, haben die Wissenschaftler eingegrenzt: Die Keime namens „Porphyromonas Gingivalis" gehören zu den Erregern von Parodontitis (Zahnbettentzündung). Was die Forscher ebenfalls herausfanden: Gibt man – in diesem Fall im Mäuseversuch – den infizierten Probanden ein Medikament, dass die schädliche Enzymproduktion stoppt, konnte das Fortschreiten der Degeneration von Hirnzellen gebremst werden. Das in den Blickpunkt genommene Parodontitis-Bakterium kommt, wie sich schon früher zeigte, nicht nur im Hirn vor, sondern auch in anderen Körperbereichen. Nun stehen Tests an, ob über diesen Weg eine Behandlung für Menschen mit Alzheimer-Demenz möglich ist.
Eine amerikanische Wissenschaftlergruppe hat entdeckt, dass man das Risiko, ob ein Kind später einmal Übergewicht oder gar Adipositas entwickeln könnte, bereits im Alter von zwei Jahren anhand der mikrobiellen Zusammensetzung seiner Mundflora erkennen kann. Wie ein wissenschaftlicher Nachrichtendienst vor Kurzem übermittelte, zeige jedes Kind eine andere individuelle Keimflora. Demnach haben Kinder mit einem Übermaß an zwei Bakterienfamilien (Firmicuten und Bacteroideten) ein größeres Risiko für ungesunde Gewichtsentwicklung wie Vergleichskinder. Entdeckt haben die Forscher diesen Zusammenhang, weil sie Kinder untersuchten, die nach der Geburt besonders schnell und viel zunahmen. Dabei stießen sie auf das Ungleichgewicht der Bakterienflora und die geringere Bakterienvielfalt im Vergleich zu sich normal entwickelnden Kindern. Die identifizierten Bakterien sind Adipositas-Forschern bereits bekannt: Sie finden sich ebenfalls in überhöhter Konzentration im Darm betroffener erwachsener Patienten. Nach den Erkenntnissen müsse nun weiter geforscht werden, wie das Ungleichgewicht entsteht – und wie man dieser Entwicklung sowie späterem krankhaften Übergewicht früh vorbeugen kann.
Ein Forscherteam der Universität Greifswald ist der Frage nachgegangen, ob der oft vermutete Zusammenhang von Zahnfehlstellungen und Zahnfleischerkrankungen belegt ist. Das Ergebnis ihrer Arbeit haben sie vor wenigen Wochen veröffentlicht. Dabei stand die Frage der bakteriellen Belastung im Fokus. Es heißt, dass gerade stehende Zähne leichter zu reinigen seien, sich an schief und verwinkelt stehenden Zähnen Zahnbeläge eher „verstecken" können und entsprechend schwerer zu entfernen sind – und dass eben diese Zahnbeläge ein hohes Risiko für die Entwicklung von Zahnfleischerkrankungen darstellen. Es zeigte sich nun, dass negative Folgen von Zahnengstand auf die Zahnfleischgesundheit möglich sind, aber weniger als vermutet. Andere Zahn-, zumal Kieferfehlstellungen wie in der Position nicht zusammenpassende Ober- und Unterkiefer („Überbiss" und andere) hatten riskantere Effekte. Klar schädigende Auswirkungen zeigten solche Zahnfehlstellungen, die aufgrund ihrer Position direkt oder indirekt zu Schäden am Zahn oder am Zahnfleisch führen (Beispiel Kreuzbiss oder tiefer Biss mit Zahnfleischkontakt). Zahnfehlstellungen zeigten leichte bis große Effekte auf den Zahnhalteapparat, so Prof. Dr. Olaf Bernhardt, Universität Greifswald. Es gebe weiteren Forschungsbedarf.
Ein Forscherteam der Universität Greifswald ist der Frage nachgegangen, ob der oft vermutete Zusammenhang von Zahnfehlstellungen und Zahnfleischerkrankungen belegt ist. Das Ergebnis ihrer Arbeit haben sie vor wenigen Wochen veröffentlicht. Dabei stand die Frage der bakteriellen Belastung im Fokus. Es heißt, dass gerade stehende Zähne leichter zu reinigen seien, sich an schief und verwinkelt stehenden Zähnen Zahnbeläge eher „verstecken" können und entsprechend schwerer zu entfernen sind – und dass eben diese Zahnbeläge ein hohes Risiko für die Entwicklung von Zahnfleischerkrankungen darstellen. Es zeigte sich nun, dass negative Folgen von Zahnengstand auf die Zahnfleischgesundheit möglich sind, aber weniger als vermutet. Andere Zahn-, zumal Kieferfehlstellungen wie in der Position nicht zusammenpassende Ober- und Unterkiefer („Überbiss" und andere) hatten riskantere Effekte. Klar schädigende Auswirkungen zeigten solche Zahnfehlstellungen, die aufgrund ihrer Position direkt oder indirekt zu Schäden am Zahn oder am Zahnfleisch führen (Beispiel Kreuzbiss oder tiefer Biss mit Zahnfleischkontakt). Zahnfehlstellungen zeigten leichte bis große Effekte auf den Zahnhalteapparat, so Prof. Dr. Olaf Bernhardt, Universität Greifswald. Es gebe weiteren Forschungsbedarf.
Das Statistische Bundesamt hat herausgefunden, dass im Jahr 2017 in deutschen Krankenhäusern – also nicht in allen Zahnarztpraxen und Kliniken addiert – fast 70.000 Zahn-Operationen stattfanden. Zumeist wurden Zähne gezogen, manchmal wurden sie auch transplantiert. Genauer: In rund 50.000 Fällen wurde in verschiedenen Verfahren ein Zahn gezogen, entweder „klassisch" oder „herausoperiert". Rund 11.500 Mal wurde eine umfangreiche chirurgische Behandlung des Zahnfleisches vorgenommen, beispielsweise vor oder nach einer Behandlung wie einer Implantation, wenn verloren gegangenes Gewebe wieder aufgebaut werden musste. Zu den Operationen gehörten auch solche Fälle, wo erkranktes Gewebe, beispielsweise bei Infektionen oder Krebs, entfernt werden musste. Auch Operationen am Kiefer gehören – neben weiteren Maßnahmen – in die Gesamtliste, beispielsweise wenn eine kieferorthopädische Apparatur an speziellen Implantaten „angebunden" werden musste oder eine Kieferverlagerung notwendig war, um das Atmen zu erleichtern.
Wer eine ausgeglichene Mundgesundheit und ein stabiles Zahnbett haben möchte, kommt an der Zahnzwischenraumpflege nicht vorbei. Wie Umfragen zeigen, ist vor allem die Handhabung für viele Menschen ein Hinderungsgrund. Wie zwei Wissenschaftlerinnen vor ein paar Wochen in einem Beitrag in einer Fachzeitschrift deutlich machten, gebe es heute eine derart große Auswahl an Zahnzwischenraum(Interdental)-Hygienehilfsmitteln, dass eigentlich jeder Patient das passende Produkt finden könne. Während der eine gern Fäden um den Finger wickele, nutze der andere lieber Halter mit bereits fertig eingespanntem Faden. Diese seien allerdings nicht ausreichend geeignet, um die Zahnfleischränder auch „um die Ecke vom Zahn" noch sorgfältig zu reinigen – den Umgang damit solle man sich daher auf jeden Fall von den Prophylaxe-Experten der Hauszahnarztpraxis zeigen lassen. Bessere Erfolge erreiche man mit Zahnzwischenraumbürstchen, die in vielen Größen und Formen erhältlich seien. Auch hier hinge der Effekt mit Form, Größe und Anwendung zusammen und erfordere im Vorfeld eine Beratung. Die beliebten metallfreien Bürstchen wirkten eher wie Zahnzwischen-Zahnstocher und erwiesen sich als nützlich, auch hier wird wegen der Erreichbarkeit der hinteren Zahnrandflächen eine Beratung empfohlen. Ebenfalls erhältlich ist eine Vielzahl elektrischer Alternativen – zwar lägen keine ausreichenden klinischen Studien vor, erste Beobachtungen zeigten aber keine Gründe, sie nicht einzusetzen. Aber auch sie erforderten Einweisung, Training und gelegentliche Erfolgskontrolle in der Zahnarztpraxis.
Das amerikanische Fachjournal für Endodontie (Wurzelbehandlung) hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die den Zusammenhang von Rauchen und Wurzelkanalbehandlungen zum Inhalt hatte. Die Ergebnisse wurden danach in Kurzform auch in einem deutschen Fachjournal veröffentlicht. Es zeigte sich, dass ebenso wie beim Zahnbett das Rauchen zu einer Schwächung des Abwehrsystems führt – hier im Bereich der Pulpa, des inneren Zahn-Kanals, der mit Blutgefäßen und Nerven den Zahn mit dem ganzen Körper verbindet. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Raucher rund doppelt so oft Wurzelkanalprobleme haben, die einer Behandlung bedürfen, wie Nicht-Raucher. Das Abwehrsystem zeigte einen deutlich erniedrigten Spiegel an wichtigen Immunzellen. Was die Wissenschaftler ebenso entdeckten: Auch die Pulpa regeneriert sich wieder, wenn der Raucher konsequent zum Nichtraucher wird.
Einer interessanten Frage ging ein interdisziplinäres Forscherteam aus Zürich nach: Was empfinden Kinder eigentlich, wenn sie ihre Milchzähne verlieren? Freut sie das? Finden sie das schlimm? Ersteres, wie die entsprechende Studie ergab. Insbesondere wenn das Wackeln des Zahnes früh bemerkt und länger begleitend beobachtet wurde, stieg die Freude über den Zahnverlust. Es sei auch eine Erleichterung für die Kinder, wenn der Wackelzahn endlich ausfalle. Für viele Kinder ist das ein spannender Moment, den sie damit verbinden, ein bisschen erwachsener zu werden. Es sei, so die Wissenschaftler, für Kinder oft der erste spürbare Körper-Veränderungsprozess. Allerdings gebe es auch Kinder, der Studie nach etwa jedes Fünfte, die mit dem Verlust des Wackelzahnes auch Angstgefühle verbinden: Für sie ist es der Verlust eines Körperteils. Sehr oft hing die Frage, ob das Kind positiv oder negativ auf den anstehenden Zahnverlust reagiert, mit früheren ersten Erfahrungen in der Zahnarztpraxis zusammen. Hatte das Kind beim Erstbesuch einer Zahnarztpraxis behandlungsbedürftige Karies, Schmerzen und eventuell auch Scham, war das Milchzahnverlust-Erlebnis eher negativ geprägt. War der Anlass eine Kontrolluntersuchung oder ein Zahnunfall nach Sturz, wirkte sich das nicht negativ auf das Gefühl beim Wackelzahn-Ausfall aus.