Cannabis: Wirkung auf Mund-Mikrobiom
Das Mikrobiom im Mund, also die Gesamtheit aller hier üblicherweise vorkommenden Keime, die bei Gesundheit in einem Gleichgewicht leben, unterstützt das Immunsystem auf vielfältige Weise und ist daher maßgeblich an der Gesundheit des Körpers beteiligt. Bei bestimmten Erkrankungen, zumal Entzündungen im Mund und im Körper, gerät es aus seiner natürlichen Kontrolle – die Keime können über das Blutsystem in Organe und Gehirn gelangen und dort zu Störungen und Entzündungen führen. Dass auch häufiger Cannabis-Konsum eine solche „Unordnung" im Mund-Mikrobiom hervorrufen kann, haben jüngst Forscher an der University of South Carolina festgestellt: Bei entsprechenden Mäuse-Versuchen zeigte sich, dass mehr schädliche Proteine im Gehirn abgelagert wurden in Bereichen, die in Verbindung stehen mit der Alzheimer-Erkrankung und dem Langzeit-Gedächtnis. Die im Cannabis enthaltenen psychoaktiven Stoffe (THC) und die nicht-psychoaktiven Stoffe (CBD) interagierten dabei unterschiedlich mit dem Gehirn. Letzterer Aspekt soll nun weiter erforscht und geklärt werden – und auch der Zusammenhang mit weiteren Erkrankungen. Ziel könnte die Entwicklung von Medikamenten sein, die Störungen der Gehirnfunktion bei Cannabis-Nutzern vermeiden oder behandeln helfen.