Demenz: Herausforderung auch für die Mundgesundheit

Rund 1,7 Millionen Menschen in Deutschland gelten als an Demenz erkrankt, einem neurologischen Krankheitsbild mit verschiedenen Ausprägungen. Wie ein kürzlich veröffentlichter Artikel in einer zahnmedizinischen Fachzeitschrift zeigt, führen die mentalen Einschränkungen auch zu verschiedenen Risiken für Zähne und Gewebe: Beispielsweise können an Demenz Erkrankte nur noch schwer riechen und schmecken, bevorzugen also besonders stark gesüßte und gesalzene Lebensmittel. Ohne eine sehr sorgfältige und kontinuierliche Mundpflege, die viele dieser Patienten selbst nicht mehr leisten können, gehen viele Zähne an Karies verloren. Zahnverlust bis hin zu kompletter Zahnlosigkeit tritt bei solchen Betroffenen häufiger auf als bei gleichaltrigen Nicht-Erkrankten. Aufgrund nicht selten unzureichender Mundhygiene haben demente Menschen häufiger als gesunde eine Zahnbettentzündung (Parodontitis), die durch die über die Blutbahn gestreuten Parodontitis-Bakterien außerdem möglicherweise sogar eine schneller voranschreitende Demenz erleiden: Der Abbau des geistigen Leistungsvermögens war der Studie zufolge bei Vorhandensein einer Parodontitis um das sechsfach beschleunigt. In Fortbildungen werden Zahnärzte und ihre Teams entsprechend geschult, demente Patientinnen und Patienten ihrem gesundheitlichen Zustand entsprechend zu behandeln.

Zurück