Menschen mit ausgeprägter Furcht vor dem Zahnarztbesuch haben ein erhöhtes Risiko für Zahnverlust und Karies sowie eine schlechtere orale Lebensqualität. Dies belegt eine Studie britischer Zahnärztinnen und Zahnärzte. Die Wissenschaftler hatten Mundgesundheit und Befinden von Menschen mit und ohne Dental-Phobie untersucht und verglichen. Die Forscher vermuten, dass Patienten mit einer Dentalphobie regelmäßige Kontrolluntersuchungen vermeiden, bei denen Erkrankungen von Zähnen und Zahnfleisch frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Damit verknüpft ist auch der Befund, dass Phobie-Patienten sich eher für eine radikale Lösung entscheiden, etwa eine Zahnextraktion, als für eine längerfristige Therapie.
Vor 20 Jahren war noch ein Viertel der Senioren völlig zahnlos. Heute muss nur noch jeder achte in der Altersgruppe zwischen 65 und 74 Jahren eine Vollprothese tragen. Die modernen Möglichkeiten der Zahnerhaltung und vor allem die konsequente Orientierung der Zahnmedizin auf die Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch sind dafür entscheidend, betonen die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und die Bundeszahnärztekammer. Darum nehme Deutschland hier einen Spitzenplatz im internationalen Vergleich ein. Allerdings zeigt aktuelle Mundgesundheitsstudie auch, dass Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen noch nicht im gleichen Maße wie die breite Bevölkerung von der positiven Entwicklung profitieren: Das Wissen, dass regelmäßige Mundpflege und Kontrolluntersuchungen viel bewirken können, müsse weiterhin intensiv vermittelt werden, so die Experten.
Die Pflege der Zahnzwischenräume – ob mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen – gehört zu einer modernen Mundpflege dazu. Unterbleibt sie, hat dies Folgen für die Mundgesundheit. So zeigt beispielsweise die aktuelle Mundgesundheitsstudie, dass jüngere Erwachsene, welche auf die Reinigung ihrer Zahnzwischenräume verzichten, doppelt so häufig kariöse Zahnflächen haben wie jene, die auf diese Reinigung verzichten. Auch das Zahnfleisch ist deutlich gesünder, wenn die Zahnzwischenräume gepflegt werden.
Auch wenn die Angst vor der Zahnbehandlung offenbar in den letzten Jahren abgenommen hat, nicht zuletzt aufgrund besserer Behandlungsverfahren, aber auch wegen der oft lediglich der Kontrolle dienenden Zahnarztbesuche, gibt es doch auch heute noch Patienten, die selbst drängendste Zahnbehandlungen so weit wie möglich hinausschieben. Das Institut der Deutschen Zahnärzte vermutet, dass rund 12 % der Bevölkerung eine über die normale Angst hinausgehende Belastung verspüren. Manche von solchen Ängstlichen werden von schmerzhaften Erinnerungen geplagt, ihnen fehlt das Wissen, wie sehr sich die Möglichkeiten für eine schmerzarme oder ganz schmerzfreie Behandlung in den letzten Jahren verbessert haben. In manchen Fällen hilft auch eine Hypnose, die sogar im Rahmen einer Implantation für deutliche Linderung sorgen kann. In besonders schweren Fällen kann eine psychotherapeutische Begleitbehandlung sinnvoll sein, um die alten Erfahrungen zu verarbeiten. In sehr schwerwiegenden Fällen kann in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Anästhesisten auch eine Narkose gemacht werden, sie gibt es ebenfalls in verschiedenen Intensivgraden. Wie Konstantin von Laffert, Präsident der Zahnärztekammer Hamburg, vor einigen Wochen in einem Zeitungsinterview sagte, kann ein Attest auf Zahnarztphobie (beispielsweise über den Hausarzt) zur Übernahme der Kosten durch die gesetzliche Krankenkasse führen – garantiert sei das aber nicht. Patienten sollten sich im Vorfeld bei ihrer Krankenkasse entsprechend informieren.
Viele verschiedene Studien, nicht zuletzt der wissenschaftlichen kardiologischen Gesellschaften über Deutschland hinaus haben in der Vergangenheit bereits die enge Verbindung von Zahngesundheit und Herzgesundheit aufgezeigt. Wenn sich beispielsweise im Inneren des Zahnes eine Entzündung entwickelt und sich diese durch das umliegende harte Zahngewebe nicht ausbreiten kann, neigt der Körper dazu, eine Art „Abfluss" am Ende der Zahnwurzeln zu öffnen: Über die Blutbahnen, mit denen der Zahn mit dem gesamten Körper in Verbindung steht, werden die Schadstoffe abtransportiert. Studien haben gezeigt, dass die für die Entzündung im Mund relevanten Bakterien auch bei Herz-Entzündungen vorzufinden sind und empfehlen daher schon lange, Infektionen wie die Parodontitis schnellstmöglich in den Griff zu bekommen. Ein zügiges Eingreifen gilt auch bei Zahnwurzelentzündungen, darauf machte kürzlich ein Bericht im „Hamburger Abendblatt" aufmerksam. Spüre man einen Schmerz bei Zahnbelastung, solle möglichst rasch eine Wurzelentzündung ausgeschlossen werden. Einerseits wirke eine Betäubung im Falle einer notwendigen Behandlung bei leichter Entzündung besser als bei fortgeschrittener, andererseits lasse sich durch eine rechtzeitige Wurzelbehandlung einer Infektion des Herzens und anderer Organe über die Blutbahn am ehesten vorbeugen.
Was Krankenkassen bei Knie- und Hüftoperationen feststellen, trifft auch auf die Behandlung mit Zahnimplantaten zu: Wer ein bestimmtes operatives Verfahren häufig leistet, hat mehr Erfahrung als jemand, der sich seltener oder gerade erst mit dem operativen Vorgehen befasst. Das zeigt sich schon in der Auswahl der Patienten, die für die Behandlung infrage kommen. Die Vorgeschichte und die allgemeingesundheitliche Situation des Patienten mit Blick auf den geplanten Eingriff richtig einschätzen zu können ist eine Herausforderung, der erfahrene Ärzte und Zahnärzte eher gerecht werden können als Kolleginnen und Kollegen, die sich noch nicht so ausführlich damit befassen konnten. Wissenschaftliche Fachgesellschaften führen oft Listen von Mitgliedern, die sich einer (je nach Angebot) auch sehr ausführlichen Fortbildung unterzogen haben und sicherer im Umgang mit der individuellen Patientensituation und dem Behandlungsverfahren geworden sind. Im Fall einer anstehenden Zahnimplantat-Versorgung weist die wissenschaftliche Fachgesellschaft für Implantologie/DGI auf ihr Zahnimplantate-Infoprtal (www.dginet.de) hin, das nicht nur vielfältige fachliche Informationen bereithält, sondern auch eine „Implantologensuche": Hier findet man Mitglieder der wissenschaftlichen Gesellschaft und auch Hinweise zu speziellen Qualifikationen.
Sie sind meist ein Altersproblem: Wenn mit den steigenden Lebensjahren die Lippen erschlaffen, kann der Speichel oft nicht mehr im Mund gehalten werden, kleine Mengen reizen die empfindliche Haut, und in der Folge trocknet sie im Mundwinkelbereich aus. Dass „Spucke" die Lippen nicht befeuchtet, sondern austrocknet und zu Rissen nicht nur im Mundwinkel führt, wissen zwar viele Menschen – sie halten sich aber trotzdem nicht daran und lecken fast automatisch ihre Lippen, wenn diese spannen oder bereits leicht eingerissen sind. Ist die dünne Haut schon verletzt, hilft gemäß einer Information des „Diabetes Ratgeber" eine zinkhaltige Heilsalbe aus der Apotheke, die über Nacht einwirken könne. In seltenen Fällen könne auch eine Zahnpasta-Allergie für die Hautschäden verantwortlich sein, so das Journal vor wenigen Wochen, ebenso könne ein Mangel an speziellen Mineralstoffen vorliegen. Auch eine schlecht sitzende Prothese kann zu austrocknendem Speichelfluss führen – dies sei mit dem Zahnarzt zu besprechen, der Abhilfe schaffen könne. Auf die leichte Schulter nehmen sollte man eingerissene, eventuell gar entzündete Mundwinkel nicht: Auch eine Pilzinfektion könnte die Ursache sein. Dies sei bei einem Hautarzttermin abzuklären und mit entsprechenden Medikamenten zu behandeln, da unbehandelte Hautrisse hartnäckige Probleme verursachen könnten.
Wissenschaftler der Universität Jena haben sich mit der Frage befasst, welche Einflussfaktoren für eine langjährig erfolgreiche Implantat-Versorgung relevant sind. Dabei betrachteten sie sowohl die biologischen Verhältnisse in dem Bereich, der für das Implantat vorgesehen war, als auch die Restbezahnung der Patienten sowie deren bereits vorhandenen Zahnersatz. Dabei zeigte sich, dass insbesondere Art und Umfang des bisherigen Zahnersatzes relevante Aussagen zur Gesundheit der Implantatstelle machten. War schon an mehreren Stellen Zahnverlust aufgetreten und durch Zahnersatz korrigiert wurden, ließ dies Rückschlüsse auf ein bereits parodontal geschädigtes Gebiss und Mundgewebe zu. Manche Krone oder Brücke zeigte aufgrund von Passungenauigkeit Nischen mit krankmachenden Keimen oder führten zu einer Fehlbelastung des Zahnbettes mit der Folge von Gewebeschäden. Die Wissenschaftler rieten dazu, vor einer Implantatbehandlung die bestehende Zahnersatzversorgung genau zu überprüfen, Patienten sollten ihre Erfahrungen mit ihrem Zahnrsatz dem Zahnarzt berichten. Eine bestehende infektiöse Parodontitis sollte vor Implantation ebenso wie freiliegende Wurzelbereiche behandelt werden, um die Anzahl riskanter Keime im Mund zu reduzieren