Ungesunder Stress gilt als Hauptauslöser für Knirschen und Zusammenpressen der Zähne (Bruxen). Dass diese darunter leiden, weiß die Zahnmedizin schon lange. Folgen solcher, vor allem länger anhaltenden Fehlbelastungen der Zähne können auch Laien erkennen: Die Zähne zeigen dann kaum noch Höcker, und manchmal ist der schützende Zahnschmelz auch komplett weggerieben und es schimmert das eher gelbliche Dentin, das Zahnbein, auf der Kaufläche durch. Nun stellten sich Wissenschaftler die Frage, ob bruxendes Verhalten eventuell auch Auswirkungen auf implantatgetragenen Zahnersatz habe. In einer großen Auswertung zahlreicher Studien gelangten sie zu dem Ergebnis, dass in der Tat implantatgetragener Zahnersatz bei Bruxern eine höhere Misserfolgsrate hatte als bei Nicht-Bruxern. Die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift sehen damit einen Beleg für die erwartete These, dass Knirschen und Zähnepressen ein gewisses Risiko darstellen für technische oder auch biologische Komplikationen bei implantatgetragenem Zahnersatz und sogar eine Rolle spielen kann bei Implantatverlust. Allerdings haben die erfahrenen Zahnärzte heute Möglichkeiten, Zähne und auch Zahnersatz bei solchen Patienten durch jeweils geeignete Maßnahmen vor Belastungs-Zerstörung weitgehend zu schützen. Bildquelle: iStock
Wer aufgrund von Erkrankungen oder Störungen öfter erbrechen muss, sollte sich bei der Mundhygiene einige Punkte merken, die die Zähne vor zu viel Zerstörung nach dem Kontakt mit dem sauren Mageninhalt schützen. Bei einem Zahnärztekongress in Frankfurt wies Prof. Dr. Annette Wiegend, Universität Göttingen, darauf hin, dass man auf keinen Fall direkt nach dem Erbrechen die Zähne putzen darf – man sollt möglichst mindestens eine Minute warten. Zudem ist „Schrubben" verboten, um die aufgeraute Zahnoberfläche nicht weiter zu zerstören. Empfehlenswert seien Schallzahnbürsten, da diese ohne Druck auf die Zähne reinigen. Für Patienten mit häufigem Erbrechen ist die zahnschützende Fluoridierung noch wichtiger als für alle anderen Patienten, für Patienten mit dem Risiko für Erosionen (Auswaschung von Bausteinen der Zahnoberfläche) eignen sich spezielle Fluorid-Präparate mit polyvalenten Metallionen. Möglich ist auch, je nach Situation, die Zähne mit Fluoridlack zu versiegeln. Bildquelle: iStock
Die Pest hat zwar im Zeitalter der Antibiotika zwar ihren Schrecken verloren, doch noch immer erkranken weltweit jährlich mehr als 2000 Menschen an jener Seuche, die im Mittelalter als „schwarzer Tod" Millionen von Menschen das Leben kostete. Wissenschaftler von der Universität Oslo haben nun in den Zähnen von 2700 Pestopfern verschiedener Seuchenzüge Überreste von Pestbakterien aufgespürt und begonnen, das Erbgut der Erreger zu untersuchen. Die Forscher wollen herausfinden, ob sich das genetische Make-Up der Erreger der sogenannten Justinianischen Pest im 5. Jahrhundert nach Christi von den Erregern späterer Pest-Epidemien im Mittelalter unterscheiden. Um Pestausbrüche besser vorhersagen zu können, überprüfen die Wissenschaftler auch mögliche Einflüsse von Klimaveränderungen oder der Ausbreitung von Ratten, welche die Pesterreger übertragen, auf die früheren Seuchenzüge. Bildquelle: „The Plague of Thebes" von Charles Jalabert Wikimedia Commons
Nicht nur Knie- und Hüftgelenke können sich entzünden, sondern auch das Kiefergelenk. Doch anders als der verschleißbedingte Knorpelschwund in Knie und Hüfte, ist die Arthritis im Kiefergelenk kein Leiden des fortgeschrittenen Alters. Vielmehr lässt eine zu starke Belastung des Kiefergelenks, verursacht etwa durch Fehlstellungen des Gebisses, eine Asymmetrie der Kiefer oder nächtliches Zähneknirschen, den Knorpel erodieren und löst schmerzhafte Entzündungsprozesse aus. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Ein Forscherteam hat in einer Fachzeitschrift die verschiedenen Therapiemöglichkeiten bei Entzündungen des Kiefergelenks beleuchtet. Neben der Schmerzlinderung soll vor allem die fortschreitende Zerstörung des Gelenkknorpels gebremst werden, bevor dieser Prozess auf den Kieferknochen übergreift. Die Schmerzen können in den meisten Fällen gut mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Auch Gelenkpunktionen und kieferorthopädische Eingriffe können die Beschwerden lindern. Ob betroffene Patienten auch von so genannten Biologika profitieren, Arzneimitteln die bei rheumatoider Arthritis eingesetzt werden, wird derzeit in Studien überprüft. Bildquelle: gettyimages
Aphten, schmerzhafte entzündliche Schädigungen der Mundschleimhaut, sind weit verbreitet. Die genauen Ursachen dieser weiß-milchigen Geschwüre sind unbekannt. Wissenschaftler haben allerdings die Mundflora im Verdacht, die bakteriellen Bewohner der Mundhöhle. Ein britisches Forscherteam hat daher mit molekularbiologischen Methoden genauer untersucht, ob sich das Muster der bakteriellen Besiedlung auf der entzündeter Mundschleimhaut im Bereich der Aphten von jenem des umgebenden gesunden Gewebes unterscheidet. Dies genau war der Fall, wie die Wissenschaftler in einer Fachzeitschrift berichten. Außerdem waren die Aphten von Bakterienstämmen besiedelt, die bei der Entstehung von Parodontitis eine Rolle spielen. Das Muster der Mundflora auf den gesunden Schleimhautbereichen von Patienten mit Aphten unterschied sich darüber hinaus nicht von jenem gesunder Kontrollpersonen. Ob die spezifische Besiedlung allerdings Ursache oder Folge der Entzündung ist, bleibt weiterhin unklar. Bildquelle: gettyimages
Zahnbeläge, die Plaque, bilden sich auf allen Oberflächen in der Mundhöhle, an Zähnen genau so wie an den zugänglichen Bereichen von Implantaten. Wird dieser Biofilm aus Bakterien, Eiweißstoffen und Kohlehydraten durch eine gute Mundhygiene nicht konsequent zurück gedrängt, kann sich zunächst die Schleimhaut um das Implantat herum entzünden. Zahnärzte sprechen dann von einer Mukositis. Rauchen kann das Problem zusätzlich verschärfen. Schreitet die Entzündung unbehandelt voran, greift sie auf tiefere Gewebeschichten über, am Ende entzündet sich der Kieferknochen um das Implantat herum und wird abgebaut. Dann lautet die Diagnose Periimplantitis, es droht der Verlust des Implantates, umfangreiche Therapiemaßnahmen sind dann erforderlich. Damit es gar nicht erst soweit kommt, ist eine systematische Nachsorge für Implantatpatienten wichtig. „Diese sollte optimal alle drei Monate erfolgen", raten die Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie, „am besten in Verbindung mit einer professionellen Zahnreinigung." Bildquelle: gettyimages