Aktuelles aus der Praxis

Mundhygiene bei Pflegebedürftigen: Rituale entwickeln

Der diesjährige bundesweite Tag der Zahngesundheit widmete sich vor allem dem Aspekt der Förderung beziehungsweise Erhaltung der Mundgesundheit von Patienten, die pflegebedürftig sind – unabhängig von ihrem Alter. Wie die Zahnärztekammer Niedersachsen in einer aktuellen Presseinformation dazu übermittelt, erweisen sich schon kleine Tricks als hilfreich, um die Bereitschaft dieser Patienten für die Mundpflege zu verbessern: So sollte ein passender Zeitpunkt im Tagesablauf des jeweiligen Patienten gefunden werden, der zu einem Ritual werden könnte. Hilfreich sind auch Zahnpasten, die dem jeweiligen Patienten/der jeweiligen Patientin auch schmecken. Bei Kindern helfe oft ein Zahnputzlied – eine motivationsfördernde Musik kann auch bei älteren, nicht zuletzt dementen Patienten die Bereitschaft zum Mitmachen oder Zulassen erhöhen. Für die Mundpflege der pflegebedürftigen Menschen, zumal bei einem Handicap, steht eine große Vielfalt an speziellen Mundhygienehilfsmitteln, zum Beispiel Dreikopf-Zahnbürsten, zur Verfügung. Wird der Patient/die Patientin in einem Pflegeheim versorgt, solle man darauf achten, ob das Heim eine Kooperationsvereinbarung mit einem niedergelassenen Zahnarzt hat – dann sei die Chance groß, dass die Bewohner auch fachgerecht mundgesundheitlich versorgt werden.

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Aktuelle Umfrage: Wie unterstützen Krankenkassen bei PZR?

Für immer mehr Bürger in unserem Land hat die PZR, die „Professionelle Zahnreinigung", einen festen Platz im Jahreskalender – je nach individuellem Bedarf steht sie zweimal oder mehrfach auf dem Plan. Mit den technischen Möglichkeiten einer Zahnarztpraxis und entsprechend gut trainierten Teams lassen sich deutlich mehr kritische Zahnbeläge entfernen als man selbst dies zuhause leisten könnte. Die Zahnärzte sehen einen hohen Gewinn für die Zahngesundheit ihrer Patienten, zumal bei solchen mit erschwerten Möglichkeiten der eigenen Zahnpflege oder auch bei chronischen Erkrankungen. Ob die Krankenkassen diese Privatleistung in den Zahnarztpraxen finanziell unterstützen, hat die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung/KZBV im Vorfeld des diesjährigen Tages der Zahngesundheit am 25. September erhoben. Demnach gewähren die meisten der befragten gesetzlichen Krankenkassen ihren Mitgliedern Zuschüsse oder bieten über ihr Bonus-Programm unterstützende Leistungen. Empfohlen wird, sich diesbezüglich bei der eigenen Krankenkasse zu erkundigen.

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Angst vor der Behandlung: Hilft Akupunktur?

Gegen Angst vor der zahnärztlichen Behandlung gibt es inzwischen viele hilfreiche Vorgehensweisen, die Praxisteams nicht zuletzt in fachlichen Fortbildungsveranstaltungen lernen. Unter den Wegen, wie man Patienten helfen kann, wird auch ein Vorgehen mit Akupunktur diskutiert. Bei Befürwortern und Kritikern komplementärer Verfahren finden solche Techniken unterschiedliche Resonanz. Nun hat sich die Wissenschaft dieser Frage angenommen: Ein Forscherteam der Universität York hat, wie aktuell eine zahnärztliche Zeitschrift berichtet, anhand einer enormen Anzahl bereits veröffentlichter Studien herausgearbeitet, ob Akupunktur bei typischen Angst-Symptomen wie Schweißausbruch und Beklemmung helfen kann. Da es zu diesem spezifischen Thema bisher kaum verwertbare Studien gibt, ist das Ergebnis nur als Trend zu sehen und liefert keine harten Fakten. Gezeigt hat sich allerdings eine deutliche Angstreduzierung bei der Anwendung entsprechender Akupunktur-Techniken – allerdings wirkte auch ein Placebo, eine „angebliche" Akupunktur, ähnlich gut im Vergleich zur Behandlung ohne Begleitbehandlung. Hier wird also weiter geforscht werden müssen.

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Zahnbehandlung im Ausland: Gründe und Probleme

Die schweizerische Zahnärztegesellschaft hat, wie ein Fachjournal vor einigen Wochen berichtete, Gründe und Erfahrungen erkundet, warum Menschen sich ihre Zahnprobleme nicht im Inland, sondern im Ausland behandeln lassen. Dabei stellten sich vier Hauptgruppen heraus, darunter – neben der Notfallbehandlung im Urlaub – vor allem Menschen, die an der Grenze zu einem Nachbarland leben, Migranten und Dentaltouristen. Bei den Gründen wurde deutlich, dass der Anteil derjenigen Befragten in der Schweiz, die einen Preisvorteil bei Behandlung im Ausland sehen, seit der ersten Befragung im Jahr 2000 deutlich gestiegen ist – von 37 % auf 52 %. Eher gesunken ist der Grund „Notfall". Deutlich angestiegen ist aber auch der Aspekt Qualität: Demnach ist für Schweizer heute mit 22 % der Qualitätsaspekt bei Auslandsbehandlung deutlich größer als noch im Jahr 2000 (14 %).  Wenn sich Schweizer im Ausland behandeln lassen, fahren sie am ehesten nach Deutschland (22 % der Ziele) oder nach Frankreich (16 %), nach Ungarn reisen nur 9 %, nach Italien und Portugal 6 %.  Während mehr als jeder zweite mit Auslandszahnbehandlungserfahrung sehr zufrieden ist, gab es bei rund jedem Sechsten Klagen über derart schlechte Behandlungsqualität, dass in der Schweiz nachbehandelt erden musste. Nicht zuletzt auch wegen Hygienemängel würde jeder dritte im Ausland behandelte Schweizer das nicht noch einmal machen. Welche Mängel in welchem besuchten Land besonders problematisch empfunden wurden, wurde nicht herausgearbeitet.

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Zähneknirschen: neue Beobachtungen

Viele Menschen, auch Zahnärzte, sind der Meinung, dass das Knirschen oder auch starke Zusammenpressen der Zähne (Bruxismus) vor allem im Schlaf passieren, wie ein italienischer Wissenschaftler in einem Fachbeitrag für eine Bruxismus-Zeitschrift kürzlich berichtete. Auch das aus vielerlei Ursache ungünstige Zusammenspiel der Zähne wurde als Faktor erachtet. Mittlerweile werden aber eher neurologische Aspekte mitbedacht, also Rolle und Störungen des zentralen Nervensystems. Insbesondere der Schlaf-Bruxismus stand bei der wissenschaftlichen Arbeit im Fokus, hier steuern auch Schlaflabore spannende Erkenntnisse bei. Dazu gehört, dass man bruxendes Verhalten wohl als eine Stufe der verschiedenen natürlichen „Weckmanöver" sehen muss: rhythmische Kaubewegungen am Ende einer Aufweckphase. Wer häufiger pro Nacht solche Knirsch- oder Pressmomente bei nächtlichen Aufwachphasen aus dem Tiefschlaf hat, zeigt weitaus mehr Zahnschäden oder auch Zahnbettschäden als Menschen mit weniger oder weniger intensiven Kaumuskelaktivitäten in den Schlaf-Wach-Phasen. Das Bruxen ist insofern keine Störung, sondern ein an sich natürliches Verhalten, das aber unter bestimmten Bedingungen zu einem Risiko insbesondere, aber nicht nur, für die Mundgesundheit werden kann

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Schnabel: Warum haben Vögel keine Zähne?

Viele Jahre hat Wissenschaftler die Frage beschäftigt, warum Vögel keine Zähne haben. Was bisher diskutiert wurde und wie man heute denkt, beschrieb vor ein paar Wochen ein Beitrag in einer zahnärztlichen Fachzeitschrift. Während man demnach bisher davon ausging, dass die zahnlosen Schnäbel bei der Nahrungsaufnahme von Vorteil seien, zudem wurde gemutmaßt, Vögel könnten ohne Zähne im Schnabel besser fliegen, wird nach neueren Studien eines paläontologischen Forscherteams an der Universität Bonn eine andere Antwort favorisiert: Das Team geht davon aus, dass die Entwicklung im Ei und das Schlüpfen aus dem Ei ohne Zähne einfacher sei. Ein Großteil der Zeit, die der Embryo für seine Entwicklung brauche, werde für die „Herstellung" der Zähne benötigt. Werden keine Zähne gebraucht, kann der Embryo früher schlüpfen. Das trage auch zur Sicherheit es Jungtiers bei, denn solange es im Ei eingeschlossen sei, könne es leichter gefressen werden: Anders als bei Säugetieren leben Jungvögel nicht im schützenden Leib der Mutter. Aufgefallen ist den Wissenschaftlern diese Zahnentwicklungsthese bei der Erforschung der Entwicklung von Dinosauriern, die ebenfalls aus dem Ei schlüpften. Nun soll der Ansatz durch Entwicklungsbiologen und Paläontologen weiter geprüft werden.

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Weltweite Umfrage: Wie steht es um die Mundgesundheit?

Zu interessanten Daten kam die vom Unternehmen Philips weltweit erhobene Studie zu Wissen und Verhalten von Patienten rund um die Mundgesundheit. Die für Deutschland relevanten Antworten (rund 2100 Befragte ab 18 Jahren) wurden kürzlich in einem Artikel in einer zahnärztlichen Fachzeitschrift vorgestellt. Demnach finden es in Deutschland erheblich weniger Eltern (35 %) als in den USA (50 %) oder in Australien (59 %) schwierig, ihre Kinder zu regelmäßiger Zahnpflege anzuhalten. Für Deutsche ist der Zusammenhang von Mundhygiene und Zahnschäden sehr vertraut, rund 72 % meinen, wenn die Zahnpflege nachlässt, steigt das Risiko von Zahnverlust. Zähneputzen wird aber auch bei aufgeklärten Patienten manchmal vergessen, vor allem vor dem Schlafengehen (43 %) oder gleich nach dem Aufstehen (36 %) und von Männern (41 %) eher als von Frauen (31 %). Während in vielen anderen Ländern Menschen auf der Suche nach Gesundheitsempfehlungen eher die Familie oder das Internet befragen, nutzen die Deutschen eher Ärzte (77 %), Zahnärzte (64 %) und Apotheker (39 %). Drei von vier Deutschen legen großen Wert darauf, bei besonderen Anlässen auch ein besonders gesund aussehendes Lächeln zeigen zu können. Welche Rolle Ernährung und Mundhygiene für „weiße Zähne" spielen, wissen zwei von fünf Deutschen dagegen nicht. Und rund ein Sechstel der Befragten wusste nicht, wie man seine Mundgesundheit verbessern kann. Wenn ein bisschen Geld übrig wäre, würden 27 % der Befragten eine Massage buchen, 24 % einen Haarschnitt – und 19 % eine professionelle Zahnreinigung.

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Immunsystem: Geschmacksstoffe können stimulieren

Wie eine kürzlich im Deutschen Ärzteblatt veröffentliche Studie zeigt, haben bestimmte Geschmacksstoffe aus der Nahrung das Potential, das Immunsystem zu stimulieren. Das geschieht über den menschlichen Speichel. Dieser enthält in seinen wenigen festen Bestandteilen auch antibakteriell wirkende Moleküle. Wie die Wissenschaftler an der TU München herausfanden, verändert aufgenommene Nahrung die Zusammensetzung des Speichels und insbesondere hier diejenige der verschiedenen Moleküle. Bei wurde deutlich, dass insbesondere Zitronensäure und scharfe Ingwer-Stoffe das über Moleküle gesteuerte Abwehrsystemsehr deutlich aktivierten. Diese bisher als eher gering eingeschätzte Rolle der Speichel-Moleküle reichte allerdings aus, um das Wachstum spezieller Krankheitskeime fast vollständig zu unterbinden. Geschmacksgebende Stoffe, so die Wissenschaftler, besitzen also biologische Wirkungen, die über die rein geschmacklichen weit hinausgehen.

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