Gut fürs Zahnbett: Zahnseide und Interdentalbürsten

Die Frage, welche messbaren Effekte Mundhygiene-Hilfsmittel aller Art auf die Förderung und Erhaltung der Mundgesundheit haben, ist ein Dauerthema in der zahnmedizinischen Forschung – auch, weil es immer wieder Weiter- oder Neuentwicklungen von Zahnreinigungsprodukten gibt. Nicht alle Studien können dabei auf eine große Teilnehmergruppe bauen: Das wiederum gelang den Wissenschaftlern an der Universität Greifswald, die mit der sogenannten SHIP-Studie auf die Daten einer der größten bevölkerungsbezogenen Studien in Deutschland, erhoben im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, zurückgreifen konnten. Über 4200 Patienten wurden über einen Zeitraum von 7 Jahren begleitet, rund 2200 von ihnen standen für die Abschlussauswertung zur Verfügung – was eine solide Datenbasis für ein Ergebnisbild darstellt.

Untersucht wurden die Effekte von Interdentalhygiene, durchgeführt mit „Zahnstochern“, Zahnseide und Interdentalbürstchen, und üblichem Zähneputzen in den empfohlenen täglichen Intervallen. Es zeigte sich klar, dass „Zahnstocher“ eher zu negativen Effekten führten, dass Zahnseide eine gute Verbesserung der Hygiene-Situation führten und am besten Interdentalraumbürsten abschnitten. Das Risiko von bakteriellen Zahnbelägen zwischen den Zähnen sank bei Nutzern von Zahnseide um über 30 % im Vergleich zu Nicht-Nutzern, die nur „Zähneputzen“ leistete. Insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis zeigten sich die Vorteile einer sorgsamen Zahnzwischenraumpflege.

Als einfache Botschaft formulierten die Wissenschaftler: Interdentalraumbürsten und Zahnseide sind eine sinnvolle Unterstützung zur Vorbeugung von Zahnfleisch- und Zahnbetterkrankungen. Wie man mit diesen Hilfsmitteln umgeht und welche individuell am besten sind, dazu beraten die zahnärztlichen Experten in den Praxen.

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