7. Alte Patienten: Medikation beachten

Einem wichtigen Thema widmete sich Anfang des Jahres ein Symposium an der Universitätsklinik Köln: der angemessenen Behandlung von älteren und alten Patienten. Diese stellen nicht zuletzt aufgrund der häufig größeren Anzahl an regelmäßig eingenommenen Tabletten eine besondere Herausforderung an eine anstehende zahnärztliche Behandlung. Wie Prof. Dr. Petra Thürmann (Wuppertal) in ihrem Vortrag deutlich machte, sind insbesondere Medikamente aus der Gruppe der Antibiotika, vor allem aber aus dem Feld der Bisphosphonate ( Medikamente gegen Krebs oder Osteoporose) und Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmer) in den Blick zu nehmen. Nicht nur im Hinblick auf die weitgehend bekannten Nebenwirkungen: Viele ältere und alte Patienten sind erstens nicht richtig eingestellt und erhalten, was Untersuchungen zeigten, manche Medikamente von ihren unterschiedlichen Ärzten auch doppelt, manche dagegen gar nicht, obwohl sie in diesem Fall verschrieben werden sollten. Die Folgen unkontrollierter Medikation (Behandlung mit Arzneimitteln) können zu verschiedensten Ausfällen körperlicher Funktionen führen, zu Stürzen, zu Benommenheit, zu weiteren Erkrankungen und in besonders schweren Fällen auch zum Tod. Die Referentin appellierte an die Praxisteams, aber auch an die Familien und Betreuer von älteren und alten Menschen, sich dem Thema Medikation aufmerksamer zu widmen und nicht zuletzt vor einer zahnärztlichen Behandlung die Arznei-Liste mit dem Zahnarzt bzw. der Zahnärztin durchzusprechen. Möglicherweise bedarf es danach auch einer Abstimmung mit dem Hausarzt des Patienten / der Patientin.

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