Implantat geplant: Hilfen fürs Einheilen

Um zu verstehen, warum bei einer künstlichen Zahnwurzel, dem Implantat, manches anders sein muss als es bei der natürlichen Zahnwurzel war, muss sich vorstellen, wie beispielweise die eines Backenzahnes aussieht: Oft gibt es sogar vier Wurzelspitzen, die den Zahn, zusammen mit entsprechend vielen Haltefasern, im Kieferknochen fest verankern. Das Implantat dagegen ist quasi „einbeinig". Ist der frühere Zahn entfernt, ist die Lücke im Kieferknochen meist größer als der Platzbedarf des Implantates – zumal, wenn durch die Erkrankung des Zahnbettes das umliegende Gewebe auch schon entzündet war und sich aufgelöst hat. Das macht deutlich, dass an der Insertionsstelle, wo das Implantat stabil stehen soll, „Füllstoffe" (Augmentate) benötigt werden, um den überzähligen Raum auszufüllen und dem Implantat eine Stütze zu geben. Wie eine große Fachzeitschrift kürzlich berichtete, schreiten auch hier die Entwicklungs- und Erkenntnisprozesse erheblich voran, denn der Körper darf die Augmentate ja nicht abstoßen. Das Implantat muss sich zudem mit dem Augmentationsmaterial verbinden und über verschiedene Zellen mit dem Körper zusammenwachsen. Solche Augmentate gibt es in verschiedenen Materialgruppen, aus tierischen Zellen bis hin zu künstlich hergestellten Produkten. Wenn es möglich ist, nutzt das Behandlungsteam bevorzugt „autogenes" Füllmaterial, das dem Körper des Patienten entnommen wurde und meist besonders gut vom Kieferknochen angenommen wird. Noch eher neu ist Knochenersatzmaterial aus körpereigenem Dentin, einem natürlichen Bestandteil des Zahnes. Was gerade für den individuellen Fall der beste Weg ist, erfährt der Patient durch sein spezialisiertes Praxisteam.

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