Implantate: Funktion kommt zuerst
Viele Patienten möchten, wenn sie einen Zahn verloren haben und ein Ersatz notwendig ist, vor allem wieder „schöne Zähne" haben – zumal im vorderen Mundbereich. Gerne auch festsitzend auf einem Implantat. Dieser Erwartung stellt sich auch die zahnmedizinische Wissenschaft und erforscht entsprechend notwendige Voraussetzungen und Vorgehensweisen. Dabei zeigt sich klar, wie der Präsident der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI), Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz beim digitalen Jahreskongress der Fachgesellschaft kürzlich betonte, dass die Funktion die Messlatte ist: Erst wenn die Funktion stimmt und das Zusammenspiel aus Kiefer, Zähnen und Gewebe den Bewegungsbedarf auf weitgehend natürliche Weise unterstützt, ist auch mit einer stabilen Ästhetik zu rechnen. Der Wunsch nach schönen Zähnen sollte demnach das Ziel der Behandlung vorgeben und nicht einen schnellen Effekt einfordern. Was möglich ist oder wünschenswert oder auch nicht erfüllbar, hänge vom klinischen Befund ab: Was für den einen Patienten machbar ist, muss nicht beim anderen auch gelingen oder auch nur erstrebenswert sein. Insofern verlangt jede Zahnersatz-Behandlung, insbesondere bei implantatgetragenen Lösungen, eine vorherige genaue Diagnose und einen Austausch mit dem Patienten über dessen Erwartungen.