Implantate – Option, nicht Ziel

Die präventionsorientierte Zahnheilkunde, die die früher auf Reparatur ausgerichtete Zahnmedizin vor rund 30 Jahren abgelöst hat, ist auch in der Implantologie prägend. Wie Zahnarzt Dr. Sepp Diemer bei einer Fachveranstaltung der DGI-Masterakademie kürzlich noch einmal betonte, sind Implantate eine hervorragende Behandlungs-Option, wenn ein Zahn nicht erhalten werden kann. Zuvor allerdings sei gut zu prüfen, ob der Erhalt des erkrankten Zahnes tatsächlich nicht möglich ist: Die in den letzten Jahren erheblich in ihren Möglichkeiten und Erfolgen verbesserte Therapie erkrankter Zahnwurzeln lässt heute die eigenen natürlichen Zähne oft noch für viele Jahre ihren Platz in der Mundhöhle nutzen. Das biologische System bleibt weitgehend erhalten, es muss kein „Zahnwurzelersatz", also ein Implantat, eingesetzt werden. Damit der Zahn nach erfolgreicher Wurzelbehandlung ein langes Überlegen zeigen kann, muss er perfekt verschlossen und restauriert werden, um das Eindringen von Keimen in den gesäuberten und behandelten Wurzelbereich zu verhindern. Implantat- und Wurzelbehandlung sind hinsichtlich des zahnärztlichen Aufwandes zumeist weitgehend gleichermaßen anspruchsvoll.

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