Klarer Trend: Mehr Zahnerhalt, mehr Minimalinvasivität
Die Zahnmedizin hat in den letzten Jahren viele Entwicklungen erlebt, die sie insbesondere mit Blick auf die Verträglichkeit für den Patienten und den Erhalt der Mundgesundheit weitergebracht haben – der Bedarf nach „Ersatz" steht ersthinter der Aufgabe „Erhalt der natürlichen Gewebe". Nach der flächendeckenden Einführung der „Prophylaxe" vor rund 25 Jahren ist der neue Trend die möglichst minimalinvasive und gewebeschonende, aber auch nachhaltig erfolgreiche Behandlung. Dies ermöglichen einerseits neue Erkenntnisse über die Biologie, andererseits aber auch neue Techniken und neue Produkte. Was sich bei einem Kongress Ende Mai in Bad Ischgl zeigte, ist die Lernkurve bei den Zahnärzten, die mit den neuen Verfahren erfolgreich arbeiten, sehr groß: Die in jedem einzelnen Bereich der Zahnmedizin enorm fortschreitenden Innovationen an Wissen bedürfen in gleicher Weise einer Intensivierung an Können. Sowohl für Wurzelbehandlungen und Parodontalbehandlungen als auch für die Implantation gibt es heute sogenannte „Konzepte", die eine Art Behandlungs-Empfehlung für bestimmte Aufgaben bei der Mundgesundheit enthalten. Der Kongress machte deutlich, dass diese Entwicklung dazu führt, dass immer Spezialisierung in der Zahnarztlandschaft notwendig ist: Im besten Fall koordiniert der Hauszahnarzt bei komplizierten oder umfangreicheren Behandlungen die Zusammenarbeit mit Spezialisten. Solche Netzwerke, die sich in Expertise ergänzen, entstehen in Deutschland inzwischen immer öfter.