Krafteinwirkung im Mund: Unterschiede von Zahn und Implantat
Für die Langlebigkeit eines Implantates ist es wichtig, dass die Kraft, bei beim Beißen und Kauen auf den Kieferknochen und sein Gewebe ausgelöst wird, möglichst derjenigen eines gesunden natürlichen Zahnes gleicht. Zu den biologischen Unterschieden von natürlicher Zahnwurzel und Ersatz-Zahnwurzel (Implantat) gehört, dass unter dem natürlichen Zahn eine Art hochempfindlicher Sensor dem Hirn meldet, wenn ein Druck zu groß ist. Oder auch, wenn ein Haar zwischen den Zähnen liegt. Eine solche „Meldestelle" gibt es unter einem Implantat nicht. Das Gewebe ist also etwas gefährdeter als bei einem natürlichen Zahn, durch zu starken Kaudruck belastet zu werden. Gut also, dass eine Wissenschaftlergruppe aus dem Umfeld der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) relevante Studien geprüft und ausgewertet und das Ergebnis kürzlich in der DGI-Mitglieder-Fachzeitschrift „ZZI" veröffentlicht hat. Unterschieden wurde zwischen Belastungs-Folgen bei einem Einzelimplantat oder bei größerer implantat-getragener Zahnersatzversorgung. Zudem wurde auch der Effekt bei statischer beziehungsweise dynamischer Belastung untersucht. In ihrer Zusammenfassung stellen die Wissenschaftler fest, dass weitere Forschung in diesem Bereich möglicherweise hilfreich wäre – aber vermutlich kaum dazu beitragen werde, die insgesamt schon enorm hohe Langzeiterfolgsrate von implantatgetragenem Zahnersatz noch weiter zu erhöhen. Allerdings könnte eine entsprechende Nachsorge-Kontrolle möglicherweise Implantat-Verlust in dem einen oder anderen Fall vermeiden helfen.