Medikamente: Folgen für die Mundgesundheit

Kaum ein Mensch, der nicht das eine oder andere Medikament im Haus hat – je nach Gesundheitszustand ist es oft auch eine ganze Sammlung. In der Regel werden diese Medikamente für körperliche Beschwerden oder Krankheiten eingesetzt. Kaum ein Nutzer fragt sich allerdings, was diese Medikamente für Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben. Genau diese Frage aber stellte sich kürzlich eine US-amerikanische Forschergruppe. Sie prüfte die Patientenunterlagen von über 11.000 Personen über 18 Jahre hinsichtlich der Einnahme von Arzneimitteln. Dabei stellten sie fest, dass mehr als jeder zweite Patient mindestens ein Medikament regelmäßig einnimmt, unter den jüngeren Menschen im Alter 18 – 24 Jahre waren es 12 Prozent, in der Folgealtersgruppe 25 – 34 Jahre schon 20 Prozent. Bei dieser jüngeren und jungen Altersgruppe handelte es sich am häufigsten um Antidepressionsmedikamente und Opioide, also stark schmerzlindernde und beruhigende Produkte. Beide Arzneimittel haben als sehr häufige Nebenwirkung Mundtrockenheit, die keine Bagatelle ist: Eine gestörte Mundfeuchtigkeit befördert Karies und Zahnfleischentzündungen. Die älteren Patienten nutzen vorwiegend Medikamente gegen Bluthochdruck, Diabetes und hohen Cholesterinspiegel. Während Zahnärzte davon ausgehen, dass bei älteren Patienten mit Medikamenteneinnahme und entsprechenden Nebenwirkungen zu rechnen ist, würde häufig übersehen, so die Forscher, dass auch jüngere und junge Patienten entsprechend befragt werden sollten, um unerwünschte Nebenwirkungen bei der Behandlung berücksichtigen zu können. Vor einer zahnärztlichen Behandlung sollten Patienten überprüfen, ob ihr hinterlegter Anamnesebogen noch aktuell ist.

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