MIH: Hauptsache schmerzfrei

Nach wie vor ist nicht bekannt, welche Ursachen hinter einer MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, eine Zahnbildungsstörung) bei Kindern stehen. Bekannt dagegen ist, welche Probleme eine solche Entwicklung bereitet. Weil diese Zähne sehr schmerzempfindlich sind und auch beispielsweise auf Kälte mit heftigem Schmerz reagieren, ist für viele dieser Kinder das notwendige Zähneputzen eine kaum erträgliche Tortur. Heute, so die Wissenschaftlerin Nadja-Marina Kellerhoff von der Universität Bern, steht daher die Schmerzfreiheit im Fokus der Behandlungskonzepte. Mit Fluoridlack beispielsweise lasse sich eine Art Schutzfilm über den porösen Zahnschmelz, genauer: die Dentinkanälchen legen, die mit der Pulpa und dem Zahnnerv verbunden sind. So wird das Schmerzgefühl etwas gelindert. Auch spezielle Zahnpasta (ohne Reizstoffe wie Menthol) und entsprechende Mundspülungen können helfen, die Sensibilität der Zähne etwas zu reduzieren und den Alltag, beispielsweise in der Schule, erträglicher zu machen. Trotz der Überempfindlichkeit geht kein Weg an sorgfältiger Mundhygiene vorbei, wie die Wissenschaftlerin in einem Fachbeitrag betont: Sonst kommen zu den Zahnbildungsstörungen noch Zahnschmelzdefekte aufgrund von Karies hinzu. Wichtig sei zu wissen: Für eine MIH können weder das Kind noch seine Eltern etwas, nur gemeinsam mit dem Praxisteam bekommt man diese belastende Entwicklung in den Griff.

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