„MMH/MIH“: weltweit zunehmende Entwicklung

Die Dachgesellschaft der zahnärztlichen Wissenschaft in Deutschland, die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) hat bei einer Pressekonferenz vor wenigen Monaten dargestellt, dass die immer häufiger registrierte sogenannte MIH nicht nur hierzulande, sondern weltweit registriert wird. MMH bedeutet Milch-Molaren-Hypermineralisation, MIH Molaren-Inzisiven-Hypermineralisation, hier mit dem Fokus auf die „Inzisivi", die Schneidezähne. Hypermineralisation bedeutet, dass die gesunde Zahnschmelzentwicklung gestört ist – die betroffenen Zähne scheinen sich geradezu aufzulösen mit der Zeit und sehen aufgrund einer deutlichen Farbveränderung auch unschön aus. Die Wissenschaftler, hier vor allem Prof. Dr. Norbert Krämer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde, wies darauf hin, dass diese weltweite Verbreitung der Zahnentwicklungsstörung zu erhöhtem Forschungsaufwand führen müsse. Zwar gebe es bisher Vermutungen über Zusammenhänge, beispielsweise mit Kunststoffen und hier besonders den Bestandteilen Bisphenol-A und PCB. Aber auch ganz andere Faktoren könnten eine Rolle spielen. Entsprechend sei die zahnmedizinische Wissenschaft derzeit nicht in der Lage, Empfehlung zur Vermeidung dieser Entwicklung auszusprechen. Möglicherweise könnte eine erhöhte Fluorid-Dosis vorbeugend hilfreich sein, so Prof. Dr. Stefan Zimmer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin.

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