Moderne Implantologie: mehr Biologie, mehr Technik

Während in den Entwicklungsjahren der Implantologie vor rund einem halben Jahrhundert vor allem technische Fragen insbesondere zur besten Form des Implantates im Zentrum standen, ist die Implantologie heute nicht nur im Zentrum der Medizin angekommen, sondern erweist sich durch seine komplexen Fragestellungen auch als Innovationsbeschleuniger in biologisch-medizinischem Wissen ebenso wie in der Medizintechnik. Das zeigte sich jüngst erneut bei einem Implantologen-Weltkongress in Krakau. Dabei wird durch Zellforschung immer deutlicher, wie das Gewebe auf den Fremdkörper Implantat reagiert und welche Angebote das Behandlungsvorgehen und das Implantat selbst den Zellen machen müssen, damit sie sich anlagern und dem Implantat Halt geben. Dabei, zeigt die Biologie, spielt der Reihenfolge eine Rolle, welche Zellenart zuerst „andockt" und welche andere Zellfamilien sich daran anschließen müssen, damit nachher ein gesundes Gewebe entsteht. Während auf der einen Seite die Technik voranschreitet und beispielsweise Diagnosen auch bei komplizierten Situationen ermöglicht oder auch Implantate mit noch besser Bauteilen zur Verfügung stellt, wird auf der anderen Seite immer deutlicher, dass der eigentliche Faktor für eine erfolgreiche Implantatversorgung das Gewebe am Implantat-Platz ist: Ist es ausreichend dick und gesund und wird es schonend behandelt, hat das Implantat beste Startbedingungen für einen oft jahrzehntelangen Behandlungserfolg.

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