Mundentzündungen und Implantate: aktualisierte Leitlinie

Ende März hat die wissenschaftliche Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) eine neue Leitlinie zu Implantaten bei Patienten mit bestehenden Entzündungen im Mundgewebe (beispielsweise Mukositis, Periimplantitis) verabschiedet. Das bedeutet, dass im Vorfeld eine Vielzahl aktueller Studien aus dem entsprechenden allgemeinmedizinischen Bereich ebenso wie jüngste Erkenntnisse rund um Implantate und Implantationen ausgewertet und geprüft wurden – entstanden ist daraus eine wissenschaftliche Empfehlung zum Vorgehen auf dem Stand der Zeit, wenn (in diesem Fall) ein Patient mit entzündlichen Vorerkrankungen im Mund Implantat-versorgt werden soll. Diesmal ging die Aktualisierung über bestehende Aspekte früherer Studien deutlich hinaus: Bei den untersuchten Forschungsergebnissen ging es beispielsweise auch um naturheilkundliche Verfahren in der häuslichen Anwendung. Auf ihren nützlichen Aspekt hin geprüft wurden unter anderem die Einnahme von Probiotika, die Auswirkung von Mundduschen und das Nutzen antiseptischer Lösungen. Ergebnis: Diese und weitere Hausmittelchen haben es nicht auf die Liste intensiv geprüfter Empfehlungen seitens 17 unterschiedlicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften gebracht und sollten insofern nicht eingesetzt werden – jedenfalls haben sie keinen deutlich spürbaren und vor allem vorhersagbaren Effekt auf die Heilung bewiesen, was ein Grundkriterium wissenschaftlicher Leitlinien ist. Für die Anhänger solcher häuslichen Maßnahmen eine entspannende Nachricht: Sie haben aber auch nicht geschadet. Die weiteren Empfehlungen oder Nicht-Empfehlungen betreffen vor allem das zahnärztliche Vorgehen und die Auswahl spezieller Instrumente und Behandlungsmöglichkeiten.

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