Mundhöhle: Keime unter Kontrolle behalten

In den Medien wird immer mal wieder über Periimplantitis berichtet: Damit gemeint ist eine Entzündung rund um das Implantat, die dazu beitragen kann, dass das Implantat nicht problemfrei einwächst. In manchen Situationen muss es auch erst einmal wieder entfernt werden, damit die Implantatstelle ausheilen kann. Wie das Autorenteam um Prof. Dr. Susanne Kneist kürzlich in einem Artikel in einer Fachzeitschrift schrieb, ist heute bekannt, dass die Bakterienfamilien, die an und auf den eigenen Zähnen leben, auch auf die Implantatregion übergehen. Der Mund hat keinen Grenzschutz, um solche Bereiche vor Infektion zu schützen. Daher sei es wichtig, so die Wissenschaftler, die Mundgesundheit vor der Implantation auf ein gutes Level zu stellen. Das bedeutet, dass durch Entfernung von (auch versteckten) Zahnbelägen sowie Reinigung eventuell auch tieferer Zahnfleischtaschen ein gesundes Bakteriengleichgewicht im Mund hergestellt werden sollte. Dabei kommt es darauf an, dass insbesondere solche Bakterien minimiert werden, die Krankheiten verursachen können – das sind im Biofilm der Mundhöhle nur wenige besondere Bakterienstämme. Die Übertragbarkeit der Mundkeime auch auf die Implantatregion untermauert daher auch die Notwendigkeit einer besonders intensiven und genauen Mundhygiene – im Vorfeld, aber auch in der Zeit nach der Implantation. Mindestens einmal jährlich, so die Autorengruppe, sei eine professionelle Zahnreinigung notwendig. In bestimmten Fällen und gleich der Implantation ist oft ein engerer Abstand sinnvoll.

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