Pandemie: Belastung für Kinderzähne
Dass die Pandemie mit ihren zahlreichen Herausforderungen im gesundheitlichen, aber auch im seelischen Bereich ganz besonders die Kinder belastet hat, ist mittlerweile in vielen Studien belegt. Nicht nur, dass weit überdurchschnittlich viele Kinder übergewichtig wurden, weil ihnen Sport und Bewegung fehlte, sie durch mangelndes Verarbeitungsvermögen der ganzen Restriktionen und oft auch aufgrund familiärer Belastungen unter seelischem Stress litten: Auch im Mund kann man die Pandemiefolgen sehen, wie ein Kinderzahnärzteteam der Tufts University (USA) in einer Studie dokumentierte. In den Zeiten des Lockdowns und der weiteren Einschränkungen haben viele Kinder nicht rechtzeitig bei Zahnschmerzen einen Zahnarzt aufsuchen können, auch, weil die Eltern Kontakt mit möglichen Covid-infizierten anderen Patienten vermeiden wollten. Kombiniert mit erhöhtem Zuckerkonsum und weniger Kontrolluntersuchungen, oft auch mit weniger intensiver häuslicher Mundhygiene haben sich viele Zahnschäden weit über das übliche Maß hinaus entwickelt. Die Kinderzahnklinik erlebte beispielsweise in der späteren Zeit der Covid-Restriktionen eine erheblich höhere Anzahl an Notfall-Behandlungen aufgrund fortgeschrittener Infektionen im Mund. Allerdings fiel auf, dass im Vergleich zu anderen Jahren die Anzahl an unfallbedingten Zahnverletzungen zurückgegangen war: Grund ist offenbar, dass die Kinder erheblich mehr Zeit drinnen als draußen bei Toben und Spielen verbracht hatten.