Plaque: Zusammensetzung relevant
Mit den vertieften Möglichkeiten der moderner werdenden Forschung stellen sich auch manche bisherigen Themen neu dar, Beispiel: der Zahnbelag, fachlich „die Plaque". Über sehr viele Jahre ging man davon aus, dass „die Plaque" kariogen ist, heißt: den Zahnschmelz schädigt. In der Plaque vorkommende Bakterien haben einen Stoffwechsel, und die ausgeschiedenen Säuren lösen die marmorartige obere Zahnschicht auf. Das ist nach wie vor nicht falsch, jedenfalls nicht ganz falsch: Auch heute ist der Zahnbelag der relevante Faktor beim Kariesgeschehen. Ist er regelmäßig entfernt, haben die Zähne eine sehr gute Chance, gesund zu bleiben. Nur sieht man die Plaque selbst heute mit etwas differenzierenden Augen: Wie Dr. Lutz Laurisch, Präventionszahnmediziner, kürzlich in einer zahnärztlichen Fachzeitung berichtete, interessieren sich die Wissenschaftler inzwischen vor allem für die Zusammensetzung des Zahnbelags, darunter für die Frage, wie hoch der Anteil an säurebildenden Keimen ist. Um die Zusammensetzung zu bestimmen, biete sich eine Speicheldiagnostik an, sagte der Zahnmediziner. Entsprechende Ergebnisse bilden die Grundlage für eine Kariesprophylaxe, die über die rein mechanische Entfernung des Zahnbelags hinausgeht. Je nach Ergebnis könne eine vertieft diagnosebasierte individualisierte Prophylaxe für den Patienten entwickelt werden.