Rheuma: Bedeutung für Implantatbehandlungen

Im Vorfeld des Jahreskongresses der DGI, der wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Implantologie, berichtete die Gesellschaft vor wenigen Tagen über aktuelle Diskussionen zum Thema Rheuma und Zahn-Implantate. Wie Dr. Stephan Acham aus Graz mitteilte, seien die Innovationen im Bereich Medikamententwicklung für Rheumapatienten erheblich – die Zahnarztpraxis sei hier herausgefordert, weil die meisten der Produkte auch Auswirkungen auf die biologischen Rahmenbedingungen bei einer aufwendigen Zahnbehandlung wie einer implantologischen Versorgung haben. Hier gelte es kontinuierlich am Ball zu bleiben, was die Nebenwirkungen neuer Medikamente für eine chirurgische Mundbehandlung betrifft. Viele der langjährig rheumakranken Patienten erhielten beispielsweise Antiresorptiva, die den Abbau von Knochenzellen reduzieren – eine bekannte Gruppe solcher Arzneimittel sind Bisphosphonate, aber auch Östrogene und andere Präparate zeigen ein solches Verhalten. Implantate dagegen brauchen Gewebebildung-fördernde Rahmenbedingungen, damit sie gut einheilen und anwachsen. Auch sogenannte „Biologika", also biologisch in Krankheitsgeschehen und Ausbreitung eingreifende Medikamente, zum Beispiel aus in Hightech-Verfahren bearbeiteten Eiweißstoffen, sind nicht risikofrei: Auch sie können zu Nebenwirkungen an der Mundschleimhaut und auch am Gewebe des Kieferknochens führen. Krankheiten des Patienten und seine regelmäßigen Medikamente spielen – nicht nur bei Rheuma – eine große Rolle in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.

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