Rheumatoide Arthritis: parodontale Erreger in Verdacht

Die Reihe der Allgemeinerkrankungen, die in Verbindung stehen mit der Zahnbettentzündung Parodontitis, wird immer länger. Nach beispielsweise Diabetes und Herzerkrankungen ist nunmehr auch ein Zusammenhang bestätigt worden zwischen der Infektion im Mund und der Entstehung einer rheumatoiden Arthritis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Gelenke, oft sind auch innere Organe mitbetroffen. Dass es sich in beiden Fällen um Folgen bakterieller Infektionen handelt und sich dabei Keime in den Gelenken zeigten, die der Wissenschaft bereits aus Parodontitis-Untersuchungen vertraut sind, hat zwar einen Zusammenhang angedeutet: Nicht bekannt war aber bisher, was genau auf der molekularen Ebene abläuft. Hier hat nun ein Team japanischer Wissenschaftler nachgeschaut: Was passiert bei den Genen, bei den Zell-Molekülen, bei den Proteinen? Die Molekular-Medizin schaut genauer hin und überprüft, wann und wie Zellfunktionen nicht mehr „normal“ funktionieren und, beispielsweise, zu Krebs-Zellen werden.

Hinsichtlich der rheumatoiden Arthritis haben sich Erkenntnisse ergeben, die erstens die enge Verbindung der Gelenkentzündung zu den Mundbakterien belegen und zweitens auch nachweisen, wie diese Bakterien zur Verschlimmerung der rheumatischen Arthritis beitragen. Die Erkenntnisse werden nun dahingehend ausgewertet, ob und wie sich eine Verbesserung der bisherigen Behandlungsverfahren erreichen lässt – beispielsweise, indem die Aktivierung derjenigen Zellen, die für die Entwicklung oder das Voranschreiten der Entzündung verantwortlich sind, gebremst wird. Wenn die Entstehung einer Parodontitis durch entsprechende Mundhygiene, regelmäßige zahnärztliche Kontrolle und Prophylaxe vermieden werden kann, sinkt entsprechend das Risiko, allgemeingesundheitliche Folgeerkrankungen zu erleiden.

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