"Sauer macht lustig": Schäden für die Zähne
Besonders an warmen Tagen tun erfrischende Säfte und Smoothies gut – nur nicht den Zähnen, wie die aktuelle Ausgabe des „ZahnRat", der Patientenzeitschrift eines Verbundes von Landeszahnärztekammern, zeigt. Zucker und Fruchtsäuren, so die zitierten Zahnärzte, greifen den Zahnschmelz direkt an und können auf Dauer zu Zahnerosion führen. Gemeint damit ist die Ausspülung von kleinsten Bestandteilen aus dem Zahnschmelz, der dadurch seine Schutzfunktion verliert. Wann ein Getränk „sauer" sei, könne man am sogenannten ph-Wert erkennen: Je niedriger dieser liege, desto saurer sei das Getränk. Speichel habe einen ph-Wert von 6 bis 7, Kaffee und Kräutertee einen Wert rund um 5 pH, Cola, Apfel- und Orangensaft zeigen einen Wert zwischen 3 und 4 und Zitronensaft liegt bei 2 pH. Zitonensäure ist ein wesentlicher Bestandteil von Cola und vielen Limonaden, auch manchen Eistee-Produkten. Nicht nur die Früchte, sondern auch deren Säfte schaden dem Zahnschmelz, die Zahnärzte raten, Fruchtsäfte lieber zum Essen zu trinken oder sie zu verdünnen. Auch die Dauer des Kontaktes zwischen Säure und Zahnschmelz spielt eine Rolle: Man trinkt besser den Saft oder die Cola gleich aus als über kleine Abstände verteilt am Tag. Pausen zwischen der Säurebelastung ermöglichen dem Speichel, erste kleine Schäden wieder zu reparieren – diesen Prozess kann man mit Speichel-anregenden Zahnpflegekaugummis noch unterstützen. Hilfreich nach Obst oder Saft sind zudem, so der ZahnRat, Mundspülungen mit Wasser oder, noch besser, mit Milch: Milchprodukte haben einen ph-Wert von 6 und Inhaltsstoffe, die auch im Zahnschmelz vorkommen, und einen schützenden Effekt. Wer öfter erosive Ernährung oder Getränke zu sich nehme, tue gut daran, den Zahnschmelz durch direkt aufgetragene Fluorid-Gele zu stärken.