Schlaganfall-Risiko: Mundkeime mitbeteiligt
Vieles spricht für eine Mitbeteiligung von Mund-Bakterien an der Erhöhung des Schlaganfall-Risikos: Das jedenfalls zeigen Untersuchungen von PD Dr. Frederick Palm von der Schlaganfall-Abteilung des Klinikums Ludwigshafen. Wie Bakterienanalysen ergaben, scheint der bei aggressiver Parodontitis und schwerer Gingivitis oft vorkommende Keim Aggregatibacter actinomycemcomitans (AA) für eine Risiko-Erhöhung mitverantwortlich zu sein. Das Wissenschaftler-Team hatte weitere typische Risikofaktoren für Schlaganfall bereits herausgerechnet, beispielsweise Alter, Geschlecht, Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder auch Rauchen. Die Ludwigshafener Mediziner-Gruppe ist aber nicht die einzige, die Verbindungen zwischen Parodontitis und Schlaganfall festgestellt hat: An der Universität von Helsinki, Finnland, haben Wissenschaftler-Teams bei Schlaganfallpatienten häufiger eine schwerere Parodontitis diagnostiziert und mehr Zahnverlust gesehen als in Vergleichsgruppen. Vermutlich steckt dahinter, dass chronische Infektionen, zu denen auch die Parodontitis gehört, eine Arteriosklerose und damit potentielle Vorstufe eines Schlaganfalls begünstigen können.