Sprechstörung: Zahnfehlstellung im Blickpunkt

Eine Sprechstörung wie Lispeln kann verschiedene Gründe haben. In der Hauptsache ist aber die Biologie schuld, wie der Zahngesundheitsdienst „proDente" im März berichtete. Dabei stehen Zahnfehlstellungen klar im Blickpunkt, aber auch eine nicht altersgerechte Mund- und Zungen-Bewegung. Während die Muskulatur bei natürlich ausgebildetem Gebiss zu einer ausgeglichenen Bewegung von Zunge, Kiefergelenk und Wangenmuskulatur führt, findet bei zu früh herausgefallenen oder entfernten Zähnen, an deren Stelle die Zweiten nicht gleich nachkommen, die Zunge eine Lücke zum Vordringen zu den Lippen. Sprachlich zeigt sich ein solches „Fehlverhalten" der Zunge in Lispeln, das „s" kann dann meist nicht normal ausgesprochen werden. Neben solchen Fällen, wo die natürliche Zungen- und Zahnbewegung aufgrund verloren gegangener Zähne gestört ist („erworbene Fehlstellung"), gibt es auch Kinder, die eine solche Fehlfunktion durch eine angeborene Anomalie zeigen: Bei ihnen stehen die Ober- und Unterkiefer nicht in austariertem Abstand zueinander, einer der Kiefer ist zu weit vorgeschoben. Eine solche Fehl-Stellung kann allerdings ebenfalls erworben sein, wenn das Kind durch das anhaltende Lutschen – insbesondere am harten Daumen ­– den noch wachsenden Oberkiefer immer wieder nach vorne drückt. Wird dies zu spät entdeckt und nicht verhindert, ist meist eine Korrektur der Kieferposition durch kieferorthopädische Maßnahmen notwendig und in manchen Fällen auch eine logopädische Behandlung: Die betroffenen Kinder müssen das Sprechen manchmal ganz neu lernen.

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