Studie: sauber – aber nicht rein

Nicht nur Zahnärzte erleben immer wieder, dass Patienten von regelmäßiger und sorgfältiger Mundhygiene berichten – und trotzdem sind die Zähne nicht wirklich sauber und neigen zu Schäden. Auch Patienten selbst erleben manchmal Zahnbelag-Folgen wie Mundgeruch, obwohl sie doch gerade erst Zähne geputzt hatten. Solche Erfahrungen hat ein Forscherteam zum Anlass genommen, sich der Frage zu widmen, warum guter Wille bei der Zahnpflege allein nicht reicht. In manchen Familien werden die Zähne täglich mehrfach geputzt – und trotzdem sind sie nicht sauber. Woher kommt das? Die Gießen-Marburger Forschungsgruppe prüfte daher, inwieweit die Probanden die klassischen Mundhygiene-Empfehlungen überhaupt umsetzen konnten: Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen, Zahnzwischenräume – und nicht zuletzt Wischen statt Schrubben. Es zeigte sich, dass die Kinder die Innenflächen deutlich zu kurz reinigten und die Außenflächen eher schrubbten als sie sanft wischend zu reinigen. Nur: Die Fähigkeiten ihrer Eltern erwiesen sich als kaum besser: Fast jede dritte Zahnbelag-Messstelle am Zahnfleischrand war auch nach dem Zähneputzen nicht wirklich sauber. Der Zusammenhang von Zahnputzverhalten der Eltern und dem der Kinder erwies sich als überdeutlich. Die Wissenschaftler empfehlen, so eine Fachzeitschrift, auch die Eltern in entsprechende Prophylaxe-Schulungen mit einzubeziehen.

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