Wurzelbehandlung: lange erfolgreich
Ein bisschen muss sich die Wurzelbehandlung noch von der langlebigen Vorstellung befreien, sie sei nur etwas für eine kurze Weile und dann müsse der Zahn doch gezogen werden. Das ist mittlerweile gänzlich anders, wie eine aktuelle Studie an der Zahnklinik der Indiana Universität zeigt: Untersucht wurde der Langzeiterfolg an immerhin rund 46.000 Patientinnen und Patienten, mit dem Ergebnis, dass wurzelbehandelte Zähne eine rund elfjährige mittlere Überlebenszeit haben. Grund für das späte, aber irgendwann eben doch einsetzende Absterben des Zahnes ist in der Regel seine nach der Erkrankung und Behandlung zunehmende Sprödigkeit. Einen Einfluss auf die Überlebensdauer hat offenbar auch die Qualität der Nachsorgebehandlungen, unter anderem auch insofern, dass manche hochwertige Behandlungsform nicht zu den Kassenleistungen gehört und der Versicherungsstatus mit hinein spielt in die Nachhaltigkeit des Wurzelbehandlungs-Ergebnisses. Eine besonders hohe Lebenserwartung haben der Studie zufolge Zähne, die nach der Behandlung der Wurzel/n mit einer Füllung versorgt und mit einer Krone gegen weitere Belastungen geschützt wurden: Im Schnitt halten solche Zähne rund 20 Jahre durch. Ist nur eine Füllung oder nur eine Kronenversorgung erfolgt, liegt die mittlere Überlebensdauer bei 11 Jahren, ist nur die Wurzel behandelt, aber keine weitergehende Versorgung erfolgt, geben die Zähne nach durchschnittlich sechseinhalb Jahren auf. Wie die Studienergebnisse zeigen, ist Wurzelbehandlung heute eine – je nach Ausgangslage des Patienten – hervorragende Behandlungsform, um wurzelerkrankte eigene Zähne über einen langen Zeitraum zu erhalten.