Zahnfehlstellung: Wann ist der beste Termin für eine Korrektur?

Grundsätzlich können Zahn- und Kieferfehlstellungen eine Vielzahl von Problemen nach sich ziehen. Wie Prof. Dr. Peter Proff, Universität Regensburg, vor Kurzem in einem Zeitschrift-Interview sagte, können beispielsweise der Schluckvorgang, die Atmung, die Kaufunktion, das Sprechen oder auch das Abbeißen betroffen sein. Studien zeigen, dass Kinder mit dauerhaft offenem Mund mehr zu Atemwegsinfektionen neigen und auch zu Karies aufgrund des trockenen Mundes. Wann für eine Korrektur des ungünstigen Zustandes der beste Zeitpunkt ist, ließe sich nicht pauschal sagen, so der Experte. Eine kieferorthopädische Behandlung könne bereits kurz nach der Geburt notwendig sein, wenn eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte behandelt werden muss. Auch in höherem und hohen Lebensalter sind Korrekturen noch möglich. Am sinnvollsten sind Behandlungsmaßnahmen zum einen sehr früh, wenn sie Spätfolgen vermeiden helfen – also beispielsweise bei vorzeitigem Milchzahnverlust und drohender Störung des Platzbedarfes der nachkommenden bleibenden Zähne. Zum anderen gilt die Phase des Wechselgebisses als klassischer Behandlungszeitraum, weil hier der natürliche Wachstumsschub des Körpers und der Knochen ausgenutzt werden kann. Dennoch, so Professor Proff, kann man nicht von einem „besten Termin" sprechen: Der richtige Zeitpunkt hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und muss „nach sorgfältiger individueller Untersuchung durch eine Fachzahnärztin oder einen Fachzahnarzt für Kieferorthopädie entschieden werden."

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