Zahnfehlstellungen durch Schnuller: Form und Dauer entscheiden
Schnuller sind ein Beruhigungsmittel für Babys. Allerdings kann das Nuckeln Fehlstellungen der Zähne fördern. Eine von ihnen ist der so genannte frontal offene Biss. Dabei werden die Kieferknochen durch regelmäßigen Druck so verformt, dass die Schneidezähne nicht mehr aufeinandertreffen. Lispeln und andere Sprechstörungen sind die Folge. Wie eine Studie an der Universität Witten/Herdecke zeigt, spielt die Form des Schnullers dabei die entscheidende Rolle. Die Zahnärzte hatten 121 Kindern untersucht, die in drei Gruppen aufgeteilt worden waren. Bei Gruppe Nummer eins benutzten die Eltern einen konventionellen Sauger, in der zweiten Gruppe kam einen speziell geformter Sauger zum Einsatz und in der dritten Gruppe verzichteten die Eltern generell auf den Einsatz eines Schnullers. Nach zwei Jahren konnten die Zahnmediziner beachtliche Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen. Die Hälfte der Kinder mit herkömmlichen Schnullern hatte einen frontal offenen Biss entwickelt, während bei den Nutzern des Spezialschnullers weniger als sieben Prozent diese Zahnfehlstellung aufwiesen. Kinder ohne Schnuller-Gebrauch hatten auch keine Fehlstellungen. Die Wissenschaftler fanden noch einen weiteren Risikofaktor: Je mehr Zeit am Tag das Kind den Schnuller im Mund hatte, desto größer war das Risiko für einen offenen Biss. Kinder mit offenem Biss nuckelten täglich rund vier Stunden, Kinder ohne Zahnfehlstellungen durchschnittlich nur 1,3 Stunden. Quelle: J Clin Pediatr Dent. 2016;40(4):328-33. doi: 10.17796/1053-4628-40.4.328.Anterior Open Bite In 27 Months Old Children after Use of a Novel Pacifier - A Cohort Study.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Journal+of+Clinical+Pediatric+Dentistry+(2016%3B40(4)%3A328-33)