Zahnsorgen: Ist „alle ziehen“ eine Lösung?

Manche Menschen haben mit ihren Zähnen so viele Probleme, dass sie beim Zahnarzt fragen: Wäre es nicht sinnvoll, sie einfach alle zu ziehen? Dass sich das Problem der Infektionen damit nicht ein für alle Mal löst, zeigte kürzlich eine Untersuchung von Dr. Amit Sachdeo DDS aus Boston. Auch nach Extraktion aller natürlichen Zähne fanden sich krankmachende Parodontitis-Bakterien an mehreren Stellen im Mund, so an der Wangenschleimhaut, auf der Zunge, am Gaumen und auf dem Mundboden. Andere Wissenschaftler wiesen die entsprechenden Keime auch auf den „Mandeln" im Rachenraum und im Speichel nach. Da die zahnlosen Patienten irgendeine Form von Ersatzzähnen für die Nahrungsaufnahme benötigen, ist davon auszugehen, dass auch der Zahnersatz in einem ungesunden Keim-Milieu seine Aufgaben erfüllen muss: Die vorhandenen ungesunden Keime tragen dazu bei, Schäden an der Mundgesundheit rund um die Prothese und an den Schleimhäuten auszulösen. Insbesondere wenn Implantate an die Stelle der extrahierten Zähne treten, muss die Keimbelastungen bei der Planung berücksichtigt und reduziert werden. Es macht, so die Bilanz, keinen Unterschied, ob nur einzelne Zähne oder gleich alle gezogen werden: Der gestörte Biofilm ist so oder so für die Mundgesundheit eine Belastung und bedarf der Therapie.

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