Zahnverletzungen bei Unfall: oft reparabel
Die wissenschaftliche Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) hat im Vorfeld ihres diesjährigen Kongresses das Thema Zahnschäden durch Unfälle in den Fokus gestellt und im Rahmen einer Pressekonferenz über eine Vielzahl von Aspekten berichtet. Dazu gehört, dass Zahnverletzungen beispielsweise durch Sturz die weltweit fünfthäufigste Erkrankung sind. Genauer: Über 25 % der Menschheit hat oder hatte einen verletzten Zahn aufgrund eines Unfalls, man geht von einer Milliarde Betroffener aus.
Der Fachgesellschaft ging es erstens darum, wie durch geeignete Maßnahmen solchen Zahnverletzungen vorgebeugt werden kann, bei Sport zum Beispiel durch einen speziellen Sportmundschutz. Zweitens und in diesem Fall Schwerpunkt in diesem Themenfeld: Erhalt der verletzten natürlichen Zähne durch Nutzung einer Zahnrettungsbox. Drittens: Welche auch interdisziplinären Maßnahmen zur Behandlung der entstandenen Zahn- und Mundsituation führen wieder zu einem Gebiss, das in Funktion und Ästhetik den Alltag meistert? Hier ist oft auch eine kieferorthopädische Behandlung hilfreich. Aufgrund der vielfältigen Belastungen eines durch Unfall verletzten Zahnes für die Betroffenen, aber auch das Gesundheitssystem empfahl die DGMKG dringend Schulen und Sportvereinen, aber auch den Teams in Rettungswagen, die längst etablierten Zahnrettungsboxen auch wirklich flächendeckend bereit zu halten. Die Sofortversorgung am Unfallort sei entscheidend für den weiteren Verlauf: Werde das abgebrochene Zahnstück möglichst sofort in die Transportlösung in der Zahnrettungsbox gegeben, kann aufgrund der aktiv gehaltenen Biologie des Zahngewebes oft ein Wiedereinsetzen mit nachhaltigem Erfolg erreicht werden: Der ausgeschlagene Zahn bzw. die Zahnteile werden sorgsam gereinigt und replantiert, Teilstücke wieder an den bestehenden Zahn angesetzt. Aufgrund der sehr hohen Fallzahl sei es notwendig, solche Unfall-Soforthilfen verfügbar und schnell greifbar zu haben