Zahnzusatzversicherungen: Erfolgsmodell mit Hürden
In einer zahnärztlichen Fachzeitschrift widmete sich ein Autorenteam kürzlich einer Untersuchung von Stiftung Warentest zu Zahnzusatzversicherung. Die Tester hatten es als empfehlenswert erachtet, sich eine solche Versicherung zuzulegen, da sie vor hohen Kosten für verschiedene zahnärztliche Behandlungsverfahren schützen könne. Dabei ist allerdings entscheidend, dass man die für die eigenen Bedürfnisse maßgeschneiderte Versicherung auswählt – und das ist bei fast 270 Versicherungsangeboten gar nicht so einfach, wie das Autorenteam darstellte. Immerhin 111 Tarife erhielten von den Warentestern die Note „sehr gut", 26 Tarife dürfen sich sogar als Test-Sieger bezeichnen. Das aber hilft den Patienten nicht unbedingt weiter, so das zahnärztliche Autorenteam – zumal sich die zahnmedizinische Versorgung weiterentwickelt habe, die Tester aber eher die traditionellen Angebote wie Zahnersatz, Implantate oder Inlays überprüften. Beispielsweise seien modernere Erstattungsangebote nicht eingeflossen in die Bewertung wie beispielsweise eine aufwändige Wurzelbehandlung, auch regelmäßige Prophylaxe-Leistungen fehlten bei der Bewertung sowie weitere individuelle Zusatzleistungen. Manche Tarife seien zudem für Patienten mit Parodontitis gar nicht erhältlich. Es sei wichtiger, so die Empfehlung, den individuellen Zahnstatus bei der Auswahl einer Zahnzusatzversicherung zugrunde zu legen als die beste Bewertung der Warentester. Hier kann die Hauszahnarztpraxis wichtige Aspekte beisteuern, die bei der Tarif-Auswahl nützlich sein können.