Aktuelles aus der Praxis

5. Periimplantitis: Klarstellungen beim DGI-Kongress

Bei den alljährlich stattfindenden großen Jahreskongressen der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) steht das Thema „Periimplantitis" – Vorbeugung, Entstehung, Ausbreitung und Behandlung der entzündeten Gewebe rund um das Implantat – immer weit oben auf der Tagungs-Agenda. In diesem Jahr konnten weitere Fortschritte berichtet werden. Beispielsweise machte Referent Dr. Jan Derks (Göteborg) deutlich, dass die unterschiedlichen Zahlen, die zur Verbreitung der Periimplantitis-Fälle kursierten, auf entsprechend unterschiedlichen Standards der Datenerhebung beruhten. Hier konnte mittlerweile international ein Konsens entwickelt werden, der für Praxen und Patienten für mehr Klarheit sorge. Einig war sich die Fachwelt auch dabei, dass unterschiedliche Bezeichnungen verwirren könnten: Eine Periimplantitis-Behandlung sei in dem Moment notwendig, wo sich – an welcher Stelle auch immer – an der Implantatstelle erste Anzeichen einer Entzündung zeigten. Was sich nicht geändert hat: Nach wie vor sind eine sorgsame Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersuchungen der beste Weg, um solche Entzündungen zu vermeiden bzw. bei ersten Anzeichen eingreifen zu können.

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3. DGI: Wo steht die Implantologie heute?

Auf ihrem Jahreskongress 2017 hat die DGI, die wissenschaftliche Deutsche Gesellschaft für Implantologie, den aktuellen Stand des Fachgebietes mit Blick auf Resultate und daraus folgenden Konsequenzen in den Blickpunkt gestellt. Rund 1900 Fachteilnehmer erfuhren seitens des Kongresspräsidenten PD Dr. Gerhard Iglhaut, dass eine Vielzahl an Studien die hohe Erfolgsrate der Zahnersatzversorgung auf Implantaten bestätigt – das Fachgebiet sei also auf einem guten Weg. Bei aller Freude über die vorhandenen Erfolge dürfe aber nicht vergessen werden, dass Medizin nie einen Erfolg garantieren könne: Sowohl die biologischen, gesundheitlichen als auch weiteren Lebensumstände auf Patientenseite als auch die Entwicklung von Therapie-Materialien einerseits und Fachwissen und Erfahrung bei den behandelnden Ärzten andererseits hätten Einfluss darauf, ob eine gelungene Planung auch zu einem guten Ergebnis führe. Fortbildungen wie die traditionellen Jahreskongresse der DGI tragen mit ihrer Vielzahl an großen und kleinen intensiven Themenforen mit viel Erfahrungsaustausch dazu bei, den Informationsstand der Zahnärztinnen und Zahnärzte, aber auch des assistierenden Teams in den Praxen auf einen aktuellen Stand zu bringen.

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Speichelstein: Was ist das?

Ein trockener Mund kann ein Zeichen dafür sein, dass im Körper etwas nicht rund läuft: Zwar sind oft Medikamente an dem unangenehmen Gefühl schuld (Beispiel: Antidepressiva, Entwässerungstabletten), aber auch Erkrankungen von Infektionen bis hin zu Tumoren können Anlass für eine gestörte Speichelproduktion sein – das machte vor Kurzem Dr. Geralf Kellner, Klinik-Oberarzt für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde in Erfurt, in einem Interview mit der Presseagentur dpa deutlich. Hinter der Mundtrockenheit kann aber auch ein banalerer Grund stehen: Man hat längere Zeit zu wenig getrunken. Bei reduzierter Flüssigkeitsaufnahme können Speichelsteine entstehen. Diese „Steine" sind sozusagen eingedickter und verhärteter Speichel, sie können sich entwickeln, wenn sich die Zusammensetzung oder die Produktionsmenge in den Drüsen verändert. Die Verstopfung des Speichelabflusses kann zu starken Spannungschmerzen führen. Speichelsteine müssen entfernt werden – auf welchem Weg, entscheidet der Zahnarzt oder Oralchirurg. Das Vorgehen ist abhängig von der Größe und der Lage der Speichelsteine.  

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Wer putzt seine Zähne besser: Mann oder Frau?

Aus Anlass des Tages der Zahngesundheit ging ein Hersteller von Mundhygiene-Hilfsmitteln, das Unternehmen TePe aus Schweden, Mythen zur Mundpflege auf den Grund und untersuchte, ob Frauen und Männer sich bei der Zahnhygiene unterscheiden. Das Ergebnis, das im September dieses Jahres veröffentlicht wurde: Frauen finden Mundhygiene wichtiger (Frauen: 74 %, Männer 59 %), die eigene Mundhygiene ist ihnen auch häufiger „äußerst wichtig" (Frauen: 41 %, Männer 24 %). 5 % der Männer meinten, dass ihnen die eigene Mundhygiene weniger wichtig bis ganz unwichtig sei. 4 % der Männer putzen ihre Zähne demnach 2 – 4 mal die Woche oder noch weniger. Weit mehr Frauen als Männer reinigen ihre Zähne meist zweimal täglich und nutzen Zahnseide für die Zahnzwischenraum-Pflege. Männer, die ihre Zahnzwischenräume säubern, bevorzugen dafür oft „zünftigere" Zahnhölzer. 10 % der Männer, aber auch 6 % der Fragen gaben an, ihre Zahnzwischenräume „nie" zu reinigen.

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Zähneputzen: Weil es schön macht

Man dürfte annehmen, dass es gesundheitliche Gründe sind, warum sich Menschen ihre Zähne putzen. Schließlich hat jeder schon mal den Satz gehört: „Ein sauberer Zahn wird selten krank." Insofern brachte eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage der Schwenninger Krankenkasse zum Tag der Zahngesundheit 2017 unter 1000 Teilnehmern ein unerwartetes Ergebnis: Mehr als jeder dritte Befragte gab an, seine Zähne nicht aus Sorge vor Karies oder sonstigen Schäden, sondern aus ästhetischen Gründen zu putzen, bei der jüngeren Generation (18 – 34 Jahre) sagte sogar jeder Zweite, dass das Zähneputzen das Aussehen verbessere. Von den Erwachsenen über 50 Jahre gab nur jeder Zehnte ästhetische Gründe für die Mundpflege an. Der Untersuchung zufolge pflegten rund 80 % der Befragten ihre Zähne entsprechend der Empfehlungen, unabhängig vom Grund für ihren Zahnbürsteneinsatz. „Schöne Zähne" ist für viele Menschen ein wichtiger Aspekt: 40 % gaben an, mit dem Aussehen ihrer Zähne unzufrieden zu sein, insbesondere bei der jüngeren Generation war fast jeder Zweite bereit, für mehr Zahnschönheit auch Bleaching-Maßnahmen einzusetzen. Hemmnis: die Kosten.

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Speichel: Wo er herkommt

Über einen wichtigen Körperstoff und seine „Quelle" berichtete in einem Zeitungsinterview kürzlich Prof. Dr. Cornelius Klein, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie: den Speichel. Produziert werden die rund 2 Liter täglich durch sechs größere und viele kleinere Speicheldrüsen an unterschiedlichen Stellen im Mund. Das Besondere: Aus jeder Drüse kommt der Speichel mit ein bisschen anderer Zusammensetzung. Zwar ist immer rund 99 % einfach nur Wasser, aber das restliche Prozent hat es in sich: Die Stoffe hindern Mikroorganismen, darunter auch bestimmte verbreitete Mund-Pilze, am Wachstum und helfen dabei, die Vielfalt an Keimen im Mund (Biotop) in einem harmonischen Gleichgewicht zu halten. Ihren Grundstoff erhalten die Drüsen über den Blutkreislauf: Blutbestandteile (Plasma) wandeln sie um und bauen alles zu dem Sekret zusammen, das wir als Speichel kennen. Wird er zähflüssig, sind seine hilfreichen Eigenschaften eingeschränkt. Man kann selbst etwas dafür tun, dass der Speichel gut fließt: genug Flüssigkeit zu sich nehmen.

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