Der starke Anstieg der älteren und alten Patienten in zahnärztlicher Behandlung erfordert in vielen zahnmedizinischen Disziplinen eine Weiterentwicklung von Behandlungskonzepten: Diese müssen den oft mit dem Alter einhergehenden Einschränken gerecht werden. Das gilt auch für die dentale Implantologie.
Ähnlich wie zum Thema Rauchen und Mundgesundheit ist die zahnmedizinische Wissenschaft weltweit auch zur Diskussion der Folgen von Cannabis-Konsum auf die Mundgesundheit in engem Austausch. In einem Fachbeitrag zum Thema in einer großen zahnärztlichen Zeitschrift stellte Prof. Dr. Henrik Dommisch, Präsident der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Parodontologie,
Ob häufiger Kaffeegenuss oder schlechte Zahnpflege – Flecken auf den Zähnen oder gelbliche Verfärbungen sind keine Seltenheit. Als Lösung sind Bleaching-Strips in der Drogerie oder dem Supermarkt erhältlich, die durch das Bleichen der Zahnoberfläche die Zähne aufhellen.
Wenn Menschen unter mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden, sprechen Mediziner und Medizinerinnen von einer Komorbidität. Dabei ist nicht immer klar, welche der Erkrankungen zuerst entstanden ist. Oft tauchen Komorbiditäten dort auf, wo sich verschiedene Erkrankungen gegenseitig beeinflussen.
Ist es nur eine Frage des Geschmacks oder eine der Kosten, ob man eine Handzahnbürste bevorzugt oder eine elektrische? Oder gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die für das eine oder das andere Verfahren sprechen? Über diese Punkte wird seit Erfindung der elektrischen Zahnbürste sowohl in Patienten- wie auch in Zahnärztekreisen intensiv diskutiert. Da sich beide Mundhygiene-Hilfsmittel mit den Jahren natürlich auch weiterentwickelt haben, hat zuletzt der Mundgesundheits-Informationsdienst proDente eine neue Bewertung vorgenommen. Ergebnis: Die elektrischen reinigen klar effektiver. Um dasselbe Ergebnis mit einer Handzahnbürste zu erreichen, müsse man schon wirklich sehr gut und intensiv putzen, so proDente, und das schaffe eigentlich kaum jemand. Dennoch hat die Handzahnbürste mit rund 48 Millionen Nutzern gegenüber der elektrischen Zahnbürste mit rund 35 Millionen Anwendern einen deutlichen Marktvorteil. Im Vergleich ist die „Elektrische" sogar einfacher in der Anwendung: Die notwendigen Putzbewegungen sind einfacher und werden oft automatisch ausgeführt. Die Zahnärzte legen nicht nur, aber insbesondere Menschen mit Entzündungsneigungen im Mund oder einer bestehenden Parodontitis daher die elektrische Mundpflege nahe. Auch für Patienten mit Bewegungseinschränkungen insbesondere der Handhaltung kann die Elektrische viel Erleichterung bringen. Was für alle Mundreinigungsmaßnahmen gilt: Erstens müssen alle Zahnseiten gründlich geputzt werden, auch die Zahnzwischenräume, und zweitens muss man ausreichend Zeit dafür einsetzen. Das allerdings sind keine wirklich neuen Erkenntnisse – aber sie sind, zeigt die Anzahl an Zahnschäden und Zahnverlust, immer wieder wichtig zu betonen. Und: jedes Mundhygiene-Hilfsmittel nutzt nur dann, wenn es auch benutzt wird. Vielleicht ist der Umstieg auf eine „Elektrische" diesbezüglich ja motivierend.
Ende März hat die wissenschaftliche Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) eine neue Leitlinie zu Implantaten bei Patienten mit bestehenden Entzündungen im Mundgewebe (beispielsweise Mukositis, Periimplantitis) verabschiedet. Das bedeutet, dass im Vorfeld eine Vielzahl aktueller Studien aus dem entsprechenden allgemeinmedizinischen Bereich ebenso wie jüngste Erkenntnisse rund um Implantate und Implantationen ausgewertet und geprüft wurden – entstanden ist daraus eine wissenschaftliche Empfehlung zum Vorgehen auf dem Stand der Zeit, wenn (in diesem Fall) ein Patient mit entzündlichen Vorerkrankungen im Mund Implantat-versorgt werden soll. Diesmal ging die Aktualisierung über bestehende Aspekte früherer Studien deutlich hinaus: Bei den untersuchten Forschungsergebnissen ging es beispielsweise auch um naturheilkundliche Verfahren in der häuslichen Anwendung. Auf ihren nützlichen Aspekt hin geprüft wurden unter anderem die Einnahme von Probiotika, die Auswirkung von Mundduschen und das Nutzen antiseptischer Lösungen. Ergebnis: Diese und weitere Hausmittelchen haben es nicht auf die Liste intensiv geprüfter Empfehlungen seitens 17 unterschiedlicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften gebracht und sollten insofern nicht eingesetzt werden – jedenfalls haben sie keinen deutlich spürbaren und vor allem vorhersagbaren Effekt auf die Heilung bewiesen, was ein Grundkriterium wissenschaftlicher Leitlinien ist. Für die Anhänger solcher häuslichen Maßnahmen eine entspannende Nachricht: Sie haben aber auch nicht geschadet. Die weiteren Empfehlungen oder Nicht-Empfehlungen betreffen vor allem das zahnärztliche Vorgehen und die Auswahl spezieller Instrumente und Behandlungsmöglichkeiten.
Zu den vielen Zusammenhängen von Parodontitis (entzündliche Zahnbetterkrankung) und allgemeingesundheitlichen Problemen und Krankheiten gehören, wie neuere Studien zeigen, auch solche mit Demenz. Eine große Wissenschaftlergruppe hat zu diesem Thema weltweit systematisch medizinbezogene Datenbanken untersucht und entsprechende Studien ausgewertet. Die relevantesten davon machten deutlich, dass Menschen, die an einer Parodontitis leiden, auch mit einer erhöhten Einschränkung ihrer Denkleistung rechnen müssen. Weniger klar ist, warum und wie diese Situationen in Verbindung stehen. Insofern wird nun intensiv weiter dazu geforscht, ob die Bakterien aus der Zahnbettentzündung vielleicht direkt über den Blutkreislauf im Gehirn zu Störungen führen. Auch möglich ist, dass es eine indirekte Gehirnstörung gibt – über Zellen des Immunsystems, und hier kommen vor allem die Entzündungsmarker in Betracht. Aber auch ganz andere Zusammenhänge sind möglich. Es könnte beispielsweise eine eher praktische Ebene sein: Nimmt eine Demenz zu, fällt den Betroffenen Selbstfürsorge und hier auch Hygiene immer schwerer, was in der Konsequenz eine Parodontitis begünstigen kann. Insofern könnte eine Parodontitis auch schlicht Folge einer Demenzerkrankung sein – und nicht etwa der Auslöser. Was man schon heute tun muss, da ein grundsätzlicher Zusammenhang belegt ist: regelmäßig Mundgesundheitskontrollen durchführen zu lassen und auf sorgfältige Mundpflege zu achten. Beratung zu spezifischen Mundhygienehilfsmitteln und weiteren Möglichkeiten gibt es in der Zahnarztpraxis.
Warum wirken die Farben auf den blauen Schmetterlingsflügeln so eindrucksvoll, und was kann man von ihnen für die Entwicklung von Zahnfüllungswerkstoffen lernen? Besonders die Farbe Blau ist für die Farbwirkung relevant, das weiß man seit 1706 und der Entdeckung der Farbe Preußischblau. Das Faszinierende an dieser Farbe: Die Pigmente der meisten der in der Natur vorkommenden Blautöne können für Handwerk und Industrie nicht genutzt werden. In der Natur, aber auch für die Farbwirkung von Zahnmaterialien relevant ist: Ob man eine Farbe oder einen Farbton wahrnimmt, hängt von deren Wellenlänge ab und davon, ob sie von einem Objekt absorbiert oder wiedergespiegelt werden. Dies ist bei Dentalwerkstoffen wie Komposit-Füllmaterialien nicht anders: Was sieht man nachher, und was nicht – und warum passt eine Füllung farblich perfekt zur Zahnfarbe und zu den Nachbarzähnen? Und warum manchmal nicht? Welche Rolle spielt die Struktur und die Anordnung der Farbpigmente? Dies untersuchen Werkstoffwissenschaftler anhand des blauen Schmetterlings, wie eine dentale Fachzeitung kürzlich berichtete. Ziel sind Zahnfüllmaterialien, die mühelos den Farb-Wirkungs-Ansprüchen im Mund entsprechen. Wichtig dafür ist das perfekte Zusammenspiel aus chemischen (Farbpigmente) und physikalischen (Struktur) Faktoren. Erste entsprechend entwickelte Materialien sind bereits auf dem dentalen Markt.