Cannabis: Auswirkungen auf den Mundraum
Ähnlich wie zum Thema Rauchen und Mundgesundheit ist die zahnmedizinische Wissenschaft weltweit auch zur Diskussion der Folgen von Cannabis-Konsum auf die Mundgesundheit in engem Austausch. In einem Fachbeitrag zum Thema in einer großen zahnärztlichen Zeitschrift stellte Prof. Dr. Henrik Dommisch, Präsident der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Parodontologie, den aktuellen Wissensstand dar. Unterschieden werden müsse der Weg der Aufnahme von Cannabis: Es werde (als Marihuana) geraucht beziehungsweise inhaliert, gelange aber auch als Beimischung zu anderen Produkten in den Körper.
Zahlreiche Studien hätten inzwischen belegt, dass längerfristiger Cannabis-Konsum ein deutliches Risiko für die parodontale Gesundheit bedeute – Marihuana-Raucher zeigten insbesondere einen sehr frühen Start bei Zahnbett-Infektionen. Grund sei das Zellgift, das Hart- und Weichgewebe im Kiefer angreife. Zudem gebe es bei vielen Cannabis-Nutzern eine Offenheit gegenüber anderen zellschädigenden Substanzen wie Alkohol oder Zigarettennutzung. Insgesamt werde auch das Immunsystem belastet, das Aufgaben in der Infektionsabwehr leisten muss. Die Wissenschaftler sehen zudem Risiken für weitere Schäden im Zahn-, Mund- und Kieferbereich und damit auch steigend hohe Kosten für das Gesundheitssystem: Cannabis führe nicht nur für die Betroffenen zu einem gesundheitlichen Schaden, sondern auch für das gesundheitsökonomische System.