Kooperation: Zahnärzte und Kardiologen gegen Parodontitis

Im zurückliegenden Dezember haben die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen (BNK) eine Vereinbarung unterzeichnet, um gemeinsam noch intensiver über die Risiken der Zahnbettentzündung (Parodontitis) für Schlaganfälle oder Herzinfarkte aufzuklären. Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen würden nach wie vor zu oft isoliert betrachtet. Die sogenannte „stille Entzündung" Parodontitis, von deren Existenz und Entwicklung man anfangs nichts spürt, könne zu einem Risiko für eine lebensbedrohliche Erkrankung werden. Bei einer schwedischen Studie hatte sich erst jüngst wieder gezeigt, dass Teilnehmende mit einer Parodontitis ein um fast 50 % höheres Risiko hatten, in den nächsten sechs Jahren einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleben, als die mundgesunden Studien-Teilnehmer. Auch das Bluthochdruck-Risiko steigt deutlich an, wenn der entsprechend vorerkrankte Mensch ein entzündetes Zahnbett hat. Durchschnittlich ist der Bluthochdruck bei Menschen mit Parodontitis riskant höher als bei Personen mit gesundem Parodontium. Die Wissenschaft geht davon aus, dass vom infizierten Zahnbett ausgehend die Parodontitis-Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und die Funktion der Blutgefäße belasten, diese beispielsweise durch Entzündungsvorgänge verengen. Wer seitens der Zahnarztpraxis eine Parodontitis-Infektion diagnostiziert bekam, solle daher unbedingt auch die Hausarzt- und/oder Kardiologie-Praxis informieren.

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