Wenn sich der Bereich rund um den Zahn – das Zahnbett aus Zahnfleisch und Kieferknochen – entzündet (Parodontitis), sind grundsätzlich Bakterien an dieser Entwicklung beteiligt. Dabei handelt es sich um Bakterienkolonien, die aus dem Mundraum kommen und sich bei ersten Schäden am Zahnfleisch sozusagen in die Tiefe vorarbeiten: Sie kommen aus Zahnbelägen, die das Zahnfleisch reizen und zerstören. In der Tiefe solcher „Zahntaschen" sind die Bakterien vor Zahnbürste und weiteren Mundhygiene-Utensilien geschützt und können sich dort ungestört vermehren. Der natürliche Abwehrprozess über das Immunsystem löst eine Entzündung aus, die die Keime zerstören soll, wenn sie chronisch wird, aber das zu schützende Gewebe zerstört. Der Zahn verliert sein gesundes stabiles Zahnhaltegewebe und geht verloren. Während eine normale Parodontitis durch spezielle Maßnahmen in der Zahnarztpraxis behandelt werden kann, ist es bei besonders schwerer Situation sinnvoll, gezielt die relevantesten Bakterienstämme im Entzündungsbereich zu erkunden. Die Bundeszahnärztekammer weist in einer Patienteninformation zum Thema darauf hin, dass ein entsprechender mikrobieller Bakterientest bei der Entscheidung unterstützen kann, ob es neben den klassischen Verfahren auch einer Begleittherapie mit Antibiotika bedarf.
Auch wenn alle Menschen letztlich weiße Zähne haben, unterscheidet sich dieses Weiß doch von Fall zu Fall erheblich: Während die Zähne der einen eher einen gelblichen Schimmer zeigen, wirken andere eher grau – reines Weiß von Natur aus ist eher selten. Grund für die Farbunterschiede der natürlichen Zähne ist die genetische Veranlagung des Menschen – darauf wies kürzlich die Initiative proDente hin, eine Arbeitsgemeinschaft zahnärztlicher Organisation in Zusammenarbeit mit der Bundeszahnärztekammer. Für die Zahnfarbe relevant ist vor allem das Dentin unter dem Zahnschmelz und dessen „Dicke". Zahnschmelz nutzt sich im Laufe der Jahre etwas ab. Wird er dünner, sieht man durch die wachsende Transparenz mehr vom darunterliegenden Zahnbein. Die natürliche Farbe seiner eigenen Zähne sieht man am besten nach einer professionellen Zahnreinigung, wenn alle Pigmente durch Kaffee, Tee, Rotwein oder manche Medikamente wie antibakterielle Mundspüllösungen entfernt wurden. Sind dann immer noch auffällige Farbveränderungen zu erkennen, können diese auch von einer Zahnschädigung herrühren, einem Unfall beispielsweise oder wenn eine Wurzelbehandlung notwendig war. Dies kann der Zahnarzt abklären.
Zahnimplantate aus Keramik sind keine neue Erfindung – bereits in den Gründungsjahren dieser Therapieform wurde mit Produkten aus Keramik experimentiert. Schon bald aber hatte der Werkstoff Titan aufgrund seiner eindrucksvollen Leistungen die „weißen Implantate" erst einmal in den Hintergrund gedrängt. Inzwischen sind Forschung und Unternehmen im Bereich Keramik viele Innovationsschritte weiter, so dass auch Zahnimplantate als Behandlungsprodukte wieder in den Blickpunkt gerückt sind. Anlässlich des zurückliegenden Kongresses der DGI, der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie, standen daher Keramik-Implantate und ihr derzeitiger Platz in der zahnärztlichen Implantologie mit im Blickpunkt. Prof. Dr. Kai-Hendrik Bormann (Hamburg) beispielsweise wies darauf hin, dass die weißen Implantate für bestimmte Patienten Sinn machen und eine Alternative zu Titan sein können, weil es bereits bemerkenswerte erfolgreiche Anwendungen gebe. Bisher fehlten aber nicht zuletzt Langzeitdaten zum nachhaltigen Behandlungserfolg. Zudem unterschieden sich Keramik-Implantate derzeit in ihrer Herstellung voneinander und dies führe zu ebenso unterschiedlichen Behandlungsschritten und -erfolgen. Ehe sie den gleichen Erfolgsstandard wie die Titan-Implantate erreichten, sei noch weitere Entwicklung notwendig. Der DGI-Kongress trägt alljährlich dazu bei, implantologisch tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte auf den aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis sowie bei neuen Produkten zu bringen.
Wird bei einem Patienten eine Atherosklerose diagnostiziert, eine Verengung der arteriellen Blutgefäße und damit eine riskante Störung des lebensnotendigen Blutflusses mit dem Risiko von Schlaganfall und Herzinfarkt, sollte auch auf das Vorhandensein einer Parodontitis geachtet werden – darauf weist eine Autorengruppe namhafter deutscher zahnmedizinsicher Wissenschaftler in einem Fachjournal für Zahnärzte hin. Die Verbindung beider Gesundheitsbelastungen ist demnach in sehr vielen Studien nachgewiesen, diese zeigten auch, dass es für beide Störungen gemeinsame genetische Risikofaktoren gibt. Die Bakterienbelastung aufgrund der Parodontitis begünstigt offenbar die Entwicklung einer Atherosklerose – manche Bakterienarten greifen die Zellen der Gefäßwände aggressiv an, behindern die Entwicklung neuer Blutgefäße und lösen in den Zellen des Blutgefäßes Entzündungen aus. Auch die Entwicklung von Thromben kann gefördert werden. Studien belegen, dass die systematische Parodontitistherapie deutlichen Einfluss auf die Verbesserung der Gesundheit der betroffenen Blutgefäße hat. Die Studien machen zudem deutlich, dass mit rechtzeitiger Parodontitis-Therapie das Risiko der Entwicklung einer Atherosklerose reduziert werden kann.
Der Markt der Käufer von Zahnpasta ist hart umkämpft – da bleibt es nicht aus, dass auch „Wundermittel" versuchen, hier Kunden zu gewinnen. Dass nicht alles medizinisch Sinn macht, was an Produkten auf den Markt drängt, zeigt das Beispiel „schwarze Zahnpasten". Für manche Modebewusste ist „Schwarz" gleichbedeutend mit „stylish": Was bei Mode und Möbeln nur Geschmacksfrage ist, hört da auf, wo es um Gesundheit geht. Zu den Stoffen, die laut aktueller Medienberichte gerade Trend bei Gesundheitsprodukten auch im Mundpflegebereich sind, gehört Aktivkohle. Der Hintergedanke der Entwickler von schwarzer Zahnpasta, deren Farbe von beigemischter Aktivkohle herrührt, ist die schwamm-ähnliche Oberfläche der entsprechenden Kohle-Molekühle. Ihnen wird nachgesagt, Bakterien „aufzusaugen". Dabei sehen Zahnärzte diese Entwicklung eher kritisch: Die Aktivkohle könne nicht unterscheiden zwischen „guten" und „schlechten" Bakterien im Mund, und es sei fraglich, ob sie als Beimischung in einer Creme überhaupt ihre beworbene aufsaugende Kraft besitzt. Grundsätzlich empfehlen Zahnärzte, beim Kauf von Zahnpasta auf zwei Aspekte zu achten: Unabhängig von irgendwelchen Trends zwischen extra-schwarz oder extra-weiß sollte eine Zahnpasta Fluorid enthalten und nicht zu stark abrasiv wirken, das heißt: den Zahnschmelz zu stark abradieren.
Zahnbettentzündungen gehen auf spezielle Bakteriengruppen zurück, die sich in einer Zahntasche, geschützt vor häuslichen Mundhygienemaßnahmen wie Zähneputzen, ausbreiten. Da der Körper solche Infektionsstellen mit Abwehrmaßnahmen bekämpft, ist die entzündete Zahntasche unter anderem mit der Blutbahn verbunden, über die Abwehrzellen zum Entzündungsherd transportiert werden. Allerdings geht der Transport an Zellen auch in die entgegengesetzte Richtung: Parodontitis-Keime gelangen ihrerseits in die Blutbahn und schwimmen mit dem Blutstrom durch den Körper. Sie wirken unter anderem auf das Immunsystem, das daraufhin Stoffe produziert und seinerseits in die Blutbahn gibt, die sogar entzündungsförderlich sind. Aber auch direkt haben diese Mund-Keime Kontakt mit Organen und Gewebe an vielen Stellen des Körpers. Insbesondere wenn der Körper ohnehin schon mit Krankheiten belastet ist, die ihrerseits auf Entzündungen spezifischer Strukturen zurückgehen bzw. von ihnen begleitet werden, können Parodontitis-Bakterien aus dem Mund dazu beitragen, dass diese Erkrankungen sich verstärken bzw. weniger gut zu behandeln sind. Sowohl bei Parodontitis-Patienten als auch solchen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen müssen daher immer alle möglichen weiteren Faktoren untersucht und beachtet werden, um die Erkrankung besser in den Griff zu bekommen.
Im Alter lässt bei vielen Menschen das Durstgefühl nach: Sie merken nicht mehr, dass ihr Körper seinen Bedarf nach Flüssigkeit anmeldet. Nicht ausreichendes Trinken führt dabei zu vielfältigen Gesundheitsstörungen, auch Vergesslichkeit wird mit einem Mangel an Flüssigkeit und dadurch eingeschränkter Hirnleistung in Verbindung gebracht. Im Mund zeigt sich die zu geringe Getränke-Aufnahme insbesondere durch einen Rückgang in der Speichelproduktion. Sprechen und Schlucken fällt dann nicht mehr so leicht, die natürliche Mundspülung nach dem Essen ist reduziert und führt bei eher oberflächlicher Mundhygiene zu Belastungen an den eigenen Zähnen und auch an Zahnersatz. Aber nicht nur nachlassendes Durstgefühl, sondern auch alterstypische Medikamente (z.B. blutdrucksenkende oder auch schmerzstillende Arzneimittel, Antidepressiva u.a.) und chronische Erkrankungen können die Speichelproduktion einschränken. Einen trockenen Mund sollte man daher nicht einfach als „alterstypisch" hinnehmen, sondern die Hintergründe abklären und auch eigene Gegenmaßnahmen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr und aktives Kauen beispielsweise vornehmen.
In den Medien wird immer öfter über MIH berichtet, insbesondere über deren Entstehung und die Möglichkeiten einer Behandlung. MIH bedeutet ausgeschrieben: „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation". Die Zahnentwicklungsstörung, die vor allem Kinder betrifft, wird umgangssprachlich auch „Kreidezähne" genannt. Beim zurückliegenden Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt hat Oberärztin Dr. Maria Giraki (Universität Frankfurt) aktuelle Wissens-Fakten zum Thema vorgestellt. Zähne mit einer solchen Substanzstörung sind sehr empfindlich gegenüber Stressoren wie Temperatur und Kontakt, haben ein deutlich erhöhtes Kariesrisiko und erweisen sich, was bei einer Behandlung besonders problematisch ist, als weniger gut anästhesierbar. Wenn sie bräunliche Verfärbungen zeigen, sind sie auch optisch störend. Selbst bei bester Mundpflege durch die Eltern können solche Kinderzähne geradezu wegbröckeln. Beobachtet wurde eine vergleichbare Zahnstörung schon im 17. und 18. Jahrhundert, seit Ende des 20. Jahrhunderts gibt es wissenschaftliche Beschreibungen dieser weltweit vorkommenden Zahnentwicklungstörung, Behandlungsempfehlungen gibt es allerdings erst seit wenigen Jahren. Nach wie vor unklar ist der Grund für die Fehlentwicklung der Zahnhartsubstanz eines oder mehrerer Zähne – einer Vielzahl an Vermutungen von vorgeburtlichen über geburtsbegleitende Umstände bis hin zu frühkindlichen Erkrankungen und der Rolle entsprechend verabreichter Medikamente steht die Suche nach eindeutigen Belegen gegenüber. Der Forschungsbedarf ist erheblich, wurde erneut bestätigt – die bisherigen umfangreichen Arbeiten hätten noch immer keine eindeutigen Ergebnisse gezeigt.