Aktuelles aus der Praxis

Milchzahn-Schmelzschäden: Ursachen noch immer unbekannt

Die vielfach in den Medien dargestellte MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) ist ein großes Thema in der Kinderzahnheilkunde: Die Ursachen, warum Kinder solchen wie aufgelöst erscheinenden Zahnschmelz an Milchzähnen im Kaubereich (Molaren) oder in der Front (Inzisive) zeigen, sind nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Dr. Christian Kirschneck vom Universitätsklinikum Regensburg berichtete seinen Kolleginnen und Kollegen bei einem Fachkongress in Frankfurt vor einigen Wochen über den aktuellen Wissenstand nicht nur zu den Ursachen, sondern auch zu den Möglichkeiten, den Kindern mit solchen Schäden durch eine Behandlung zu helfen. Dem Medien würde man zwar entnehmen, dass es sich um eine neue Erkrankung handle – dem sei aber keineswegs so. Diese besondere Form von Schmelzschäden sei nur früher nicht als eigenständige Erkrankung gesehen und bezeichnet worden. Die MIH sei in drei Schweregrade eingeteilt: Bei manchen Kindern werde Kauen und Leben von den Schäden kaum beeinträchtigt, andere müssten in engen Abständen in der Praxis kontrolliert und mit hochintensiver Fluoridapplikation behandelt werden, um die weitere Zerstörung des Zahnes aufzuhalten. Bei manchen anderen Kindern sei der betreffende Zahn so stark angegriffen, dass eine Entfernung des restlichen Zahnes Sinn macht: Da die Zahnlücke für das gesunde Nachwachsen des bleibenden Zahnes benötigt wird, muss sie kindgerecht versorgt werden, beispielsweise mit einer „Kinder-Krone". Es kann aber auch Sinn machen, und dieser Weg sei oft nachhaltiger, so der Referent, die Lücke mit einer kieferorthopädischen Behandlung zu schließen. In beiden Fällen ist ein auf die Zukunft und das Wachstum des Kindes ausgelegtes Gesamt-Behandlungs-Konzept notwendig, dass sowohl kinderzahnärztliche als auch kieferorthopädische Expertise benötige. Je früher die MIH-Entwicklung erkannt werde, umso größer sei die Chance, ein gesundes Gebiss zu erhalten.

Read more …

Zurückweichendes Zahnfleisch: eine interdisziplinäre Aufgabe

Es gibt viele Gründe, warum das Zahnfleisch im Laufe der Lebensjahre zurückweicht und, was diese Entwicklung so problematisch macht, den schmerzempfindlichen Zahnhals freilegt. Beispielsweise kann dies Folge von falschem und zu kraftvollem Putzverhalten sein. Oder der Patient presst seine Zähne beispielsweise beim Schlafen zu kraftvoll aufeinander, dann weicht das Zahnfleisch vor diesem Stress zurück. Es gibt viele weitere Ursachen, die der Zahnarzt bei der Untersuchung des Zahnzustandes erkennen wird, er ist also auch die beste Quelle, um nach den persönlichen Gründen für die freiliegenden Zahnhälse zu fragen. Wenn es aber darum geht, diese zu behandeln, kann zusätzliche Expertise notwendig sein. Hier sind parodontologisch erfahrene Zahnärzte ebenso gefragt wie Fachzahnärzte für Kieferorthopädie oder auch solche mit besonderer Kenntnis rund um die Chirurgie im Mundraum, sagte Professor Dr. Philipp Mayer-Marcotty von der Universität Göttingen kürzlich bei einem Kongress zur Erwachsenenbehandlung. Manchmal mache es Sinn, schief stehende Zähne erst einmal kieferorthopädisch aufzurichten, um sie wieder gerade ins Zahnbett zu stellen. Da das verloren gegangene Zahnfleisch in der Regel nicht oder nicht komplett wieder zurückkommt, kommen kleinere chirurgische Eingriffe in Betracht, die Gewebe aus anderen Mundbereichen an die Stelle des verloren gegangenen Zahnhals-Schutzes einsetzen. Es sei gut, dass die moderne Zahnmedizin über eine Vielzahl an Verfahren verfüge, aber auch eine Vielzahl an Experten, die sich jeweils besonders mit der einen oder anderen Vorgehensweise auskennen.

Read more …

Auch in der Zahnmedizin: Der kleine Unterschied

Der Blick auf die Patienten und ihre individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse spielt auch in der Zahnmedizin eine steigende Rolle. Nicht nur das Alter der Patienten und ihre Vorerkrankung, auch das Geschlecht wird immer öfter beachtet, wenn es um Prävention und Therapie geht. Bei einem großen zahnärztlichen Fachkongress in Ludwigsburg in diesem Sommer wurde deutlich, dass Männer und Frauen, aber auch multimorbide alte Patienten nicht zuletzt hinsichtlich der Vorbeugung von Zahn- und Munderkrankungen unterschiedliche Bedarfe haben: Die Prophylaxe müsse heute individueller und ganzheitlicher auf den jeweiligen Patienten ausgerichtet werden, sagte Prof. Dr. Johannes Einwag/Stuttgart. In der Zahnmedizin bestehe noch Entwicklungsbedarf, was die entsprechenden Erkenntnisse für die individualisierte Versorgung der Patienten erfordern. Zudem gebe es Schulungsbedarf für die Zahnärzte und das Praxisteam, um den bereits bekannten individuellen Voraussetzungen der Patienten noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Hier sei auch die Wissenschaft gefordert, die bestehenden Erkenntnisse mit Fakten und Empfehlungen zu untermauern.

Read more …

Unsichtbare Kieferorthopädie für Erwachsene: medizinische Vorteile

Auch im Vorfeld einer Implantatversorgung kann eine kieferorthopädische Behandlung sinnvoll sein: Unter anderem ist es möglich, die notwendige Zahnlücke so zu erweitern, dass ein Implantat den notwendigen Platz findet, um in ausreichend Knochen gut einzuheilen. Die Kieferorthopädie arbeitet mit der Biologie: Durch gezielte Krafteinwirkung werden die Knochenzellen im Kiefer an der einen Stelle abgebaut und an anderer Stelle neu aufgebaut – so kann sich eine Zahnlücke dem Bedarf anpassen. Mit sichtbaren festsitzenden Apparaturen wie Brackets muss heute aber kein Erwachsener mehr in den Spiegel schauen, es gibt längst etablierte „unsichtbare" Verfahren wie beispielsweise Lingual-Brackets. Diese werden an den Zahninnenseiten angebracht und erwiesen sich in entsprechenden Tests zudem als weniger zahnschmelzbelastend als bei Klebung auf der Zahnfront. Bisher galt die Behandlung als medizinisch nicht notwendig und führte zu Problemen bei der Erstattung der Behandlungskosten. Das hat sich vor wenigen Wochen geändert: Laut Fachzeitschrift „kn-aktuell" hat die Behandlung mit Lingual-Brackets medizinische Vorteile, die gerichtlich bestätigt wurden; so bestehe berechtigte Hoffnung auf künftige Kostenübernahme durch die private Krankenversicherung.

Read more …

Mehr Zahnverlust durch Parodontitis als Karies

Aktuelle Untersuchungen belegen, dass aufgrund verbesserter Mundhygiene und einer intensiven zahnärztlichen Prophylaxe dazu geführt hat, dass mit zunehmendem Alter mehr Zähne aufgrund von Zahnbettentzündungen (Parodontitis) als wegen Karies verloren gehen. Es bestehen darüber hinaus Beziehungen zwischen Parodontitis und dem Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Eine gründliche häusliche Mundhygiene – einschließlich der Reinigung der Zahnzwischenräume – spielt darum eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, eine Parodontitis zu verhüten. Auch die professionelle Zahnreinigung (PZR) kann – dem individuellen Risiko angepasst – einer Entzündung des Zahnhalteapparates vorbeugen. Wenn Patientinnen oder Patienten an einer Parodontitis leiden, is die PZR in Verbindung mit einer unterstützenden Parodontitis-Therapie für den Langzeiterfolg der Behandlung von entscheidender Wichtigkeit.

Read more …

Pflichttermin: Einmal im Jahr zum Zahnarzt

Pflichttermin: Einmal im Jahr zum Zahnarzt   Erwachsene sollten mindestens einmal im Jahr – Kinder sogar zweimal – zur Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt gehen. Dann können Karies oder beginnende Zahnbetterkrankungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Stellt die Zahnärztin oder der Zahnarzt ein erhöhtes Kariesrisiko fest, empfehlen Experten die Teilnahme an einem Prophylaxeprogramm, bei dem neben regelmäßigen Kontrolluntersuchungen auch eine professionelle Zahnreinigung entsprechend dem persönlichen Risiko eines Patienten festgelegt wird.

Read more …

Professionelle Zahnreinigung auch bei Jugendlichen

Haben Jugendliche ein erhöhtes Karies-Risiko, beispielsweise während einer kieferorthopädischen Behandlung oder weil sie häufig süße Zwischenmahlzeiten und zuckerhaltige Limonaden konsumieren, profitieren sie von einer professionellen Zahnreinigung (PZR). Das betonen Experten für präventive (vorbeugende) Zahnheilkunde in einer Fachzeitschrift. Ob und wie oft eine Zahnreinigung in der Praxis des Zahnarztes sinnvoll ist, entscheidet der Zahnarzt gemäß der individuellen Situation.

Read more …

Drei gegen Karies

Patienten können selbst sehr viel tun, um Karies zu verhindern. Das Rezept ist einfach und enthält nur drei „Zutaten": Zwei Mal täglich Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahncreme, ein möglichst geringer Zuckerkonsum und das Kauen zuckerfreier Kaugummis nach den Mahlzeiten für zehn bis 20 Minuten. Das Zähneputzen entfernt den Biofilm, das Flourid in der Zahncreme fördert die Remineralisierung der Zähne und der Kaugummi nach dem Essen fördert den Speichelfluss und damit die Entfernung von Nahrungsresten an den Zähnen. Zahnseide und Interdentalbürstchen können Zahnbelag und Nahrungsreste zwischen den Zähnen entfernen.

Read more …