Aktuelles aus der Praxis

Schon zwei Implantate verbessern Lebensqualität

Wenn eine herausnehmbare Prothese nicht mehr gut sitzt, kann sie bei einem zahnlosen Unterkiefer bereits durch zwei Implantate stabilisiert werden. Dies kann die mundbezogene Lebensqualität deutlich verbessern, wie eine internationale Studie bestätigt. Wissenschaftler aus mehreren Ländern haben 203 zahnlose Patientinnen und Patienten, deren Prothesen nicht mehr gut saßen, entweder mit einer implantatgetragenen oder einer konventionellen Prothese versorgt. Die Patienten wurden in acht spezialisierten Zentren in Nord- und Südamerika sowie in Europa behandelt. In allen Regionen gaben jene Patienten, die eine implantatgetragene Prothese erhalten hatten, eine bessere mundbezogene Lebensqualität an. Sie hatten weniger Probleme beim Lächeln, Essen und Kauen und fühlten sich selbstsicherer als die konventionell versorgten Patienten. Bildquelle: iStock © Gewitterkind

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Implantologisch qualifizierte Zahnärzte setzen auf Zahnerhaltung

Zahnärztinnen und Zahnärzte, die nach dem Studium zusätzliche Fortbildungen im Bereich Implantologie durchlaufen haben oder gerade durchlaufen, entscheiden sich drei mal häufiger als Zahnärzte ohne eine solche Qualifikation schwer geschädigte Zähne zu erhalten. Das belegt eine Studie von Wissenschaftlern der Universität von Hong Kong. Die Forscher hatten insgesamt 90 Kolleginnen und Kollegen Patientenfälle vorgestellt, bei denen Backenzähne im Oberkiefer aufgrund von Entzündungen des Zahnhalteapparates  (Parodontitis) geschädigt waren. Die Forscher verzeichneten auch deutliche Unterschiede, welche Methoden zur Zahnerhaltung Zahnärzte mit unterschiedlicher Qualifikation anwenden. Bildquelle: Ritzert

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Menopause: Hormone nützen auch den Zähnen

Nach einigen Jahren, in denen der Ausgleich des Hormonverlustes bei Frauen in der Menopause sehr kritisch diskutiert wurde, weil eine Hormonersatztherapie als Risiko für bestimmte Krebserkrankungen galt, erlebt diese nun eine Art Comeback. Es gebe möglicherweise einen Zusammenhang mit der auch im höheren Alter ausgeübten Berufstätigkeit von Frauen, die sich Missempfindungen und Ausfällen durch typische Wechseljahresbeschwerden nicht aussetzen möchten. Der Wiener Hormonforscher Dr. Dr. Johannes Huber wies in einem Interview darauf hin, dass eine richtig dosierte Hormonersatztherapie letztlich die Natur imitiere. Auch die Zahnmedizin beschäftigt sich mit diesem Thema: Wie Studien der Universität Greifswald, Fachbereich Zahnmedizin, zeigen, haben Frauen mit Hormonersatztherapie in höheren Alter deutlich mehr eigene Zähne als diejenigen Frauen, die auf eine solche Behandlung verzichteten. Vermutlich spielen die Hormone sowohl für die Gesundheit der Kieferknochen als auch für die Widerstandsfähigkeit des Weichgewebes eine nützliche Rolle. DGI-Pressesprecher Prof. Dr. Germán Gómez-Román weist darauf hin, dass auch im Fall einer implantatgetragenen Zahnersatzversorgung ein vitales Zahnbett die Erfolgsaussichten der Behandlung deutlich verbessern kann. Bildquelle: iStock/annedde  

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Hypnose: Große Studie belegt Nutzen bei Chirurgie

Rund 35 weltweit veröffentlichte Studien zum Thema Hypnose und Chirurgie hat ein Psychologen-Team aus den Universitätskliniken in Jena und Bern ausgewertet und daraufhin untersucht, ob in diesen Studien ein Beleg für den sinnvollen Einsatz von Hypnose bei operativen Eingriffen belegt werden konnte. In dieser „Meta-Analyse" der bestehenden Studien wurden Daten ausgewertet von insgesamt rund 2600 Patienten, die zusätzlich zur klassischen Behandlung auch Hypnose-Anwendungen erhielten – vor, während oder nach der Operation. Es zeigte sich, dass die Hypnose psychischen Stress minderte, der sich nach einem Eingriff negativ auf die Heilung auswirken kann. Die Patienten hatten überwiegend weniger Ängste, auch weniger Schmerzen, und ihre Operationswunde heilte schneller und besser. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Behandlungen kosteten weniger: Es wurden weniger Schmerzmedikamente benötigt und der Heilungsprozess war verkürzt. Bildquelle: iStock/humonia  

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Gold: Teuer - aber wieder mehr im Einsatz

Mit den gestiegenen Kosten für Gold verlor der Werkstoff seinen Platz als „Goldstandard" in der Zahnersatz-Versorgung, vor allem aber aus ästhetischen Gründen: Heute werden zahnfarbene Materialien wie Keramik oder Komposit bevorzugt. Dennoch hat Gold nach wie vor einen Stammplatz im Bereich der Prothetik – und wird wieder interessanter: Einerseits, weil neue digitale Verarbeitungsmöglichkeiten die Preise für Gold-Produkte etwas gesenkt haben. Andererseits, weil Gold für Patienten, die kräftig mit den Zähnen knirschen („Bruxen"), im hinteren Seitenzahnbereich eine sichere Lösung sein kann: Es ist weicher als Keramik, federt den Kaudruck etwas ab und „splittert" nicht, wenn man ungünstig darauf beißt. Bei speziellen Brücken-Versorgungen wie solchen auf Teleskopen wurde, so eine Umfrage unter Zahnärzten und Zahntechnikern, Gold nach wie vor als beinahe konkurrenzlos bezeichnet. Aufgrund der Materialeigenschaften verzeiht das Material auch kleinere Herstellungsfehler. Sollte eine Goldfüllung eines Tages ausgetauscht werden müssen, behält das Material seinen Wert: Viele soziale zahnärztliche Hilfs-Einrichtungen nicht zuletzt für die Dritte Welt finanzieren ihre Arbeit mit dem von den Patienten gespendeten Zahngold, wie das Deutsche Hilfswerk Zahnmedizin kürzlich berichtete. Bildquelle: iStock/t_kimura

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Schiefe Zähne: auch ein Hygiene-Problem

Zu eng, schief und vor allem verkantet stehende Zähne sind nicht nur optisch wenig attraktiv: Sie sind auch schwerer sauber zu halten und damit ein potentielles Mundgesundheitsrisiko. In Nischen können sich bakterielle Biofilme „verstecken", die von der Zahnbürste nicht erreicht werden. Während „Klammern" früher als Makel galten, sind die Kinder und Jugendlichen heute für diese, für sie durchaus auch belastende Behandlung sehr viel aufgeschlossener. Etwa jedes zweite Kind, schätzt der Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden, wird heute mit einer „kieferorthopädischen Apparatur" behandelt. In der Regel geht es dabei um medizinische Behandlungen, die, wenn sie den Kriterienkatalog der gesetzlichen Krankenkassen erfüllen, von diesen auch bezahlt werden. Aber auch Erwachsene interessieren sich heute für Techniken, die ungünstige stehende Zähne korrigieren – viele von ihnen holen nach, was in der Kindheit versäumt wurde. Da die Erwachsenenbehandlung keine Kassenleistung mit Begrenzungen in den Leistungskatalogen ist, steht eine große Auswahl an verschiedenen innovativen Apparaturen zur Verfügung, die je nach Aufgabe eingesetzt werden und oft sogar weitgehend unsichtbar sind. Während „Brackets" eher für Zahnfehlstellungen geeignet sind, übernehmen herausnehmbare Apparaturen meist Aufgaben im Bereich von Kieferform-Korrekturen. Gerade stehende Zähne, so der Berufsverband, haben nicht nur einen Effekt auf bessere Funktion und Optik, sondern zumeist auch auf die Mundhygiene: Die Zähne bleiben leichter pflegbar und gesund. Bildquelle: iStock/Emberghost

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Adipositas: Einfluss auch auf Mundgesundheit

Hormonfoscher haben bereits mit verschiedenen Studien belegt, dass sich starkes Übergewicht (Adipositas) auf die Entzündungsabwehr des Körpers auswirkt. Körperfett wirkt gewisserweise wie eine Hormonfabrik und schüttet vermehrt Stoffe in den Organismus, die sich negativ auf die Wundheilung auswirken. Solche Zusammenhänge werden auch im Bereich der Zahnmedizin beobachtet wie beispielsweise bei Parodontitis, wie Referentin Dr. Susanne Fath M.Sc. bei einem Fachkongress in Berlin erläuterte. Patienten mit erheblichem Übergewicht hatten deutlich schlechter heilende Zahnbettentzündungen als die weniger übergewichtigen Kontrollgruppen. Noch nicht geklärt ist, ob hier allein die Hormone den ursächliche Faktor darstellen oder eventuell auch Lifetyle-Faktoren mit hinein spielen, das heißt: Stark Übergewichtige könnten Verhaltensweisen zeigen, die ihrerseits zu den ungünstigen Mundgesundheitsentwicklungen beitragen. Bildquelle: iStock/PeJo29

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Wartezimmer: verlockende Zeitschriften

In Neuseeland wurde in rund tausend Arztpraxen über ein Jahr lang beobachtet, wie lange im Wartezimmer bereit liegende Zeitschriften allen Patienten zur Verfügung standen oder entwendet wurden. Die Ergebnisse dieser Studie wurden kürzlich im British Medical Journal veröffentlicht. Dabei zeigte sich ganz deutlich, dass Patienten insbesondere Klatsch-Zeitschriften unerlaubterweise mitgehen lassen. Auch aktuelle Mode- und Lifestyle-Magazine wurden besonders häufig entwendet. Weniger attraktiv waren offenbar politische Journale und als langweilig empfundene Fachzeitschriften aus dem Bereich Geografie, Wirtschaft und Technik. Der Studie zufolge verursacht der Schwund im Wartezimmer den Praxen im Jahr eine – je nach Menge und Art der ausgelegten Publikationen – finanzielle Zusatzbelastung im bis zu vierstelligem Bereich. Eine Umfrage eines deutschen Fachjournals ergab zudem, dass auch Bücher, Kinderspielzeug, Seifenspender und andere für die Patienten bereitgestellte Produkte unerlaubterweise aus dem Wartezimmer entwendet wurden.  Resümee der Neuseeländischen Studie: Arztpraxen sollte möglichst langweilige Publikationen zur Verfügung stellen. Bilduelle: iStock/monkeybusinessimages

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